Dublin, Irland (DAS)

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St. Kilian’s Deutsche Schule Dublin, Irland (Englisch/ Sport)

Temple Bar (Dublin), Cliffs of Moher (Galway), Wicklow Mountains (Glendalough)
Temple Bar (Dublin), Cliffs of Moher (Galway), Wicklow Mountains (Glendalough)
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: September 2022 - Januar 2023 (WiSe 2022/23) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mich verhältnismäßig spät an der DS Dublin beworben, da ich ursprünglich vorhatte, an die DS in Vietnam zu gehen. Ich reichte daher meine Bewerbung erst im Januar 2022 an der St. Kilian’s per E-Mail ein und bekam glücklicherweise einen Tag später direkt die Zusage, weshalb ich mich auch gegen Vietnam entschied. Ich reichte neben meinem Anschreiben direkt noch ein ausführliches Motivationsschreiben, meinen Lebenslauf und einen Anforderungsflyer des Praxissemesters mit ein. Dennoch würde ich allen zukünftigen Praktikanten/innen empfehlen, sich definitiv früher zu bewerben und die Zeit nicht zu unterschätzen, die man im Voraus für die komplette Organisation benötigt. Ich brauchte für meinen Auslandsaufenthalt weder ein Visum noch musste ich anderweitige Amtsgänge erledigen.

Ich habe neben meiner bestehenden DAK-Auslandskrankenversicherung, die jedoch nur 60 Tage abdeckt, für die restliche Zeit in Irland eine Zusatzkrankenversicherung bei der UKV für ca. 135 Euro abgeschlossen. Hier sollte man sich vorher rechtzeitig bei seiner Krankenversicherung informieren und nach den Möglichkeiten fragen. Erhält man beispielsweise das DAAD-Stipendium, wäre die Reisekrankenversicherung dort enthalten gewesen. Ich habe jedoch das Erasmus+-Stipendium bekommen, bei dem diese jedoch nicht enthalten war.

Ich bin am 30.08.2022 vom Flughafen Berlin circa 2 Stunden mit Ryanair nach Dublin geflogen. Ich Flüge nach Irland sind meistens sehr günstig. Ich bin für circa 100 Euro mit zwei großen Gepäckstücken (je 20 kg) und einem kleinen Gepäckstück geflogen, da ich die Tickets schon im April gebucht hatte. Außerdem bin ich über Weihnachten und Silvester für 2 Wochen in die Heimat geflogen, was sich bei der geringen Entfernung und Kosten perfekt eignete.

Das neue Schuljahr begann dort nach einer 3-monatigen Sommerpause am 01. September. Diese langen Ferien sollte man beachten, da im Voraus an das PSA viele Anträge bezüglich des Stipendiums oder auch die Learning Agreements der Uni unterschrieben und abgestempelt werden müssen. Daher auch mein Tipp: Nicht alles auf den letzten Drücker erledigen, wie ich es blöderweise tat, und damit unnötige Stresssituation umgehen.

Was in Irland definitiv nicht fehlen darf, sind zum einen ein stabiler Regenschirm (kann man sich jedoch auch dort kaufen) und zum anderen ein Reiseadapter (Typ G).

Unterkunft

Wider Erwarten lief die Wohnungssuche relativ unkompliziert ab und ich habe schnell über die Plattform „Homestay“ ein Zimmer bei einer irischen Gastmutter und einer irischen Gastschwester gefunden. Diese Unterkunft befand sich in Clonskeagh, nur 5 Minuten von der Schule entfernt, in einer sehr schönen grünen Wohngegend. Außerdem empfehle ich die Orte: Milltown, Windy Arbour, Goatstown, Ranelagh, Donnybrook, Dundrum oder Dun-Laoghaire. Von dort aus ist die Schule gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Sehr herausfordernd sind die Mietkosten. Mit ca. 1000 Euro im Monat habe ich noch einen ganz soliden Mietpreis für diese Wohnregion bekommen, da sich hier in Dublin und in der Umgebung alles in diesem Preisbudget bewegt. Aus diesem Grund sollte man sich definitiv um das DAAD- oder Erasmus-Stipendium oder Auslands-Bafög kümmern und sich vorher etwas Geld zusammensparen.

Finanzen

Es lässt sich nicht beschönigen: Dublin ist ein teurer Spaß.
Es kam nicht selten vor, dass ich am Wochenende in die Stadt hineingefahren bin, abends wieder zurück bin und mich gewundert habe, wo eigentlich mein Geld geblieben ist. Am teuersten sind mit Abstand die Pubs… Aber auch das Leben und Reisen dort ist nicht ganz unbedeutsam.

 Ich habe mich zu Beginn meiner finanziellen Organisation für das DAAD-Stipendium beworben, jedoch Anfang August eine Absage - gleichzeitig auch etwas Panik - bekommen. Mir wurde von vorherigen Studierenden versichert, dass man bei einem guten Motivationsschrieben keine Probleme bekommen sollte, das Stipendium zu ergattern, da es sich verhältnismäßig noch um ein unbekanntes Stipendium handele. Bedauerlicherweise bekam ich relativ kurz vor meinem Abflug die Absage und ich habe mich über eine kurzfristige Bewerbung bei Erasmus+ beworben und dieses glücklicherweise erhalten.

Da sind Irland in der teuersten Ländergruppe befindet, bekam ich rund 550 Euro monatlich finanziert, dass zumindest die Hälfte der Miete abdeckte. Mein Tipp daher: Bewirb dich direkt für zwei Stipendien und entscheide dich nachträglich für eins der beiden. Zum Leben standen mir zusätzlich circa 500 Euro im Monat zur Verfügung, was machbar ist, solange man sein Geld etwas zusammenhalten kann.

Ein kleiner Tipp zum Sparen ist auch, sich nicht die normale Leap-Karte (Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel), sondern sich zeitnah eine Studierenden-Leap-Karte zu bestellen, mit der jede Bus-/Zugfahrt nur 1 Euro statt 2 Euro kostet.

Leben an der Schule

Die St. Kilian’s Schule besteht aus der Vorschule, dem Kindergarten, der Primary und der Secondary School. Die Secondary School sieht sich dabei jedoch als eine eigene Schule, die sich nur im selben Gebäude befindet. In der Secondary School werden circa 500 Schüler/innen unterrichtet, die hauptsächlich irische, deutsche oder französische Herkunft sind. Die Klassenstärke bewegt sich zwischen 20 und 30 Schülern/innen.

An meinem ersten Schultag wurde ich von meiner Mentorin, Kristina Gotthardt, herzlich in Empfang genommen und durch die Schule geführt. Gemeinsam erarbeiteten wir meinen wöchentlichen Stundenplan. Ich unterstützte Schülerinnen und Schüler sowohl im Sportunterricht als auch im Englischunterricht von den Klassenstufen 7 bis 12 und gab einer Schülerin Förderunterricht im Fach Deutsch. Dadurch wurde mir eine große Bandbreite an unterschiedlichen Schüler-, Lern-, und auch Lehrertypen bekannt. Es war eine riesige Bereicherung, unterschiedliche Lehrerinnen zu unterstützen, da ich so einen großen Einblick in die verschiedensten Methoden und didaktischen Verfahren kennenlernte. Das Kollegium war immer sehr offen und freundlich zu mir und sah mich nicht nur als Praktikantin, sondern als richtige Kollegin an. Außerdem lernte ich zwei andere Praktikantinnen an der Schule kennen, mit denen ich auch in der Freizeit viel unternahm.

Freizeit

Irland ist super geeignet zum Wandern und Erkunden neuer Städte, Pubs, Kaffees oder süßen Shops. Besonders sehenswert und definitiv ein MUSS in Irland ist eine Reise nach Galway und eine circa 3-stündige Wanderung zu den „Cliffs of Moher“. Galway befindet sich im Westen Irlands und ist mit dem Zug in 2 ½ h erreichbar. Gerade bei tollem, sonnigem Wetter ist die Aussicht bemerkenswert. Galway ist ein super süßes Städtchen mit einer süßen Einkaufsstraße. Meine absolute Empfehlung ist hier die „Dough Bro“-Pizzera!

Ansonsten lohnt sich eine Fahrt nach Belfast oder Cork, wofür man jedoch ein ganzes Wochenende einplanen sollte. Für einen Tagesausflug empfehle ich die Halbinsel Howth im Osten Dublins, auf der man viel wandern, Fish and Chips essen oder auch Seelöwen oder Delfine beobachten kann. Außerdem sind die Wicklow Mountains in Glendalough super geeinet für einen Tagesausflug zum Wandern.

Bezüglich Pubs ist das „Bad Bobs“ mein absolutes Lieblingspub in Dublin, in welchem man immer durch gute Laune und gute Live-Musik mitgerissen wird. Außerdem empfehlenswert ist „The Auld Dubliner“ oder das „Flannery‘s“ inmitten des Tempelbar- und Touristenviertels Dublin. Dublin bietet sich auch an, die Küchen der Welt auszuprobieren. Meine persönlichen Highlights waren hier indisch und mexikanisch.

Allgemein

Dublin ist echt eine super coole, aber dennoch kleine Stadt, in der man viel erleben kann. Das irische Wetter, von wegen „4 Jahreszeiten an einem Tag“, habe ich persönlich als nicht so schlimm empfunden. Obwohl ich im Wintersemester dort war, hatten wir wirklich viele sonnige Tage. Klar, man sollte immer einen Schirm dabeihaben, da Regen auf einer Insel nicht gerade unüblich ist, aber das gehört auch dazu!

Außerdem habe ich feststellen müssen, dass der Busverkehr nicht sehr verlässlich ist….  Die Busse kommen deutlich unregelmäßiger als in Deutschland und sind meistens komplett überfüllt. Außerdem sind die Straßen immer voll, weil es fast nur ein- oder zweispurige Straßen gibt. Ein Fahrrad wäre daher optimal, ist aber für ein fünfmonatiges Praktikum auch ohne machbar.

Zum Schluss empfehle ich Kennlern-Apps, wie beispielsweise Bumble, über die man schnell neue Leute kennenlernen kann. Ansonsten gibt es eigentlich auch immer Praktikanten/innen, mit denen man sich connecten und etwas zusammen erleben kann. Etwas Eigeninitiative ist dabei natürlich immer gefragt.