Sydney, Australien (DAS)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus Sydney, Australien

German International School Sydney, Australien (Deutsch/ Philosophie)

Schild Sydney
Schild Sydney
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: Juli – Dezember 2017 (WiSe 2017/18) | Schulhomepage: HierExterner Link

Bereits nach dem Abitur wollte ich ins Ausland und ‚die Welt erkunden‘, wie alle so schön sagen.  Die Unizusage kam mir aber dazwischen, die wollte ich natürlich nicht verschenken. Der Gedanke ans Ausland verging, bis eine Freundin ein Auslandssemester machte und ich Infotage über Studenten im Ausland besuchte. Mein Interesse war wieder geweckt. Der Gedanke an einer Schule im Ausland zu unterrichten ging mir nicht mehr aus dem Kopf und so bewarb ich mich an allen deutschen (internationalen) Schulen in englischsprachigen Fächern. Ungefähr zwei Wochen später bekam ich die Zusage von Sydney, der German International School Sydney (GISS) – ein Traum wurde wahr. Die Planung eines solchen Auslandsaufenthaltes erfordert unfassbar viel Disziplin und das Abarbeiten von To Do Listen. Außerdem benötigt man in Australien ein bestimmtes (Reise-)Budget, um dort über die Runden zu kommen. Ich traf mich mit jemandem, der bereits an derselben Schule Praktikant war und erfuhr vieles, was mir bei der Planung weiterhalf. Allerdings sind es unfassbar viele Kleinigkeiten, die viel Zeit und Geduld kosten, die niemand erwähnt hatte, beispielsweise ein internationaler Führerschein, Impfungen, ein riesen Koffer und unzählige andere Dinge. Schulisch betrachtet kann man theoretisch das L3 Modul als Vorbereitung sehen, jedoch weiß man nie, wie man sowas am Ende praktisch umsetzt. Ich hatte das Glück motivierter und beratender Begleitungslehrer an meiner Schule, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen.

Es war spannend, während des Praktikums tatsächlich die Seiten zu wechseln und ‚der Lehrer‘ zu sein. Konferenzen, Besprechungen ebenso wie das Lehrerzimmer sind leider nicht allzu spannend wie man es sich als Schüler vorgestellt hat, dennoch ist so ein Schulalltag erhebliche Arbeit und erfordert System und Zusammenarbeit. Zu sehen, wie offizielle Prüfungen, wie das Deutsche Sprachdiplom (DSD), oder kleine Veranstaltungen, wie ein Lesewettbewerb, vorbereitet und durchdacht werden hat mich sehr interessiert. Des Weiteren war die BLI (Bundes Länder Inspektion) das erste Mal seit Jahren vor Ort während meines Praktikums. Die komplette Vorbereitung, Anspannung und Nervosität bekommt man als Schüler nicht mit und es war spannend zu sehen, wie in dieser Woche jeder mitarbeitete, um das Siegel der BLI zu erhalten und wir haben das geschafft!

Die German International School ist, wie viele Schulen in Australien, eine Privatschule. Der Kontakt zu den Eltern ist  an einer Privatschule ein anderer. Auf der einen Seite ist es positiv, wie sehr sich die Lehrer und die Eltern der Schüler austauschen und bestimmte Sachen zusammen entscheiden und besprechen. Auf der anderen Seite werden die Lehrer für Vieles als die Schuldigen gesehen und bekommen eine E-Mail von den Eltern, sobald das Kind enttäuscht oder unzufrieden nach Hause kommt. Ebenfalls sind die Noten ein sehr strittiges Thema, denn gewisse Eltern erwarten für die hohen Schulgebühren mehr als nur einen geregelten und vorbereiteten Schulalltag bzw. Unterricht.

Wie der Name bereits sagt, ist die GISS eine internationale deutsche Schule und meiner Meinung nach hat das ‚internationale‘ die Schule nur noch spannender gemacht. Ich habe viel mit DaZ-Schülern arbeiten können und durfte die Erfahrung machen, auf Englisch zu unterrichten. Die Arbeit mit internationalen Kulturen und Schülern ist sehr inspirierend und hat mir viel Spaß gemacht. Die Schüler haben weite Blickwinkel auf die Welt und geben teils sehr reife Antworten/Aussagen für ihr Alter.

Das allgemeine Fazit dieser einmaligen Erfahrung ist im Prinzip genau das: Es ist eine einmalige Erfahrung, die euch niemand nehmen kann. Man erfährt viel über sich selbst, arbeitet mit internationalen Kollegen zusammen, lernt viele Nationen kennen und wächst über sich hinaus. Man verbindet die Arbeit mit dem Vergnügen und erfährt, dass Lehrer definitiv nicht in der Schule wohnen und ebenso gute Weihnachtsfeiern feiern wie Studenten.