Santiago, Chile (DAS)

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Colegio Alemán Rudolf Deckwerth, Santiago, Chile (Philosophie/ Spanisch)

Meer Chile
Meer Chile
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: August 2018 - Dezember 2018 (WiSe 2018/19) | Schulinfos: hierExterner Link

Für mein Praxissemester im Ausland erfolgte die Kontaktaufnahmeungefähr sieben Monate vor Beginn des Praxissemestersüber die Universität. Ich kam mit dem Wunsch, mein Praxissemester in Chile zu absolvieren ins Praktikumsamt für Auslandspraxissemester. Dort wurde für mich der Kontakt zum Goethe Institut in Buenos Aires hergestellt. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter stellte mir dann einige Schulen vor, unter welchen ich mir eine Schule aussuchen durfte. Glücklicherweise war sogar eine Schule in Santiago (Chile) dabei. Mein Aufwand bezüglich der Amtsgänge hielt sich in Grenzen. Ich musstelediglich ein Visum beantrage. Rückblickend würde ich empfehlen, ggf. das Auslandsbafög vor der Abreise zu beantragen. Meine Auslandsreisekrankenversicherung habe ich bei der UKV abgeschlossen und um die 30 Euro pro Monat gezahlt. Da ich drei Mal einen Arzt in Chile aufsuchte, kann ich diese Versicherung sehr empfehlen, da ich das Geld, welches durch die Behandlung anfiel, sehr schnell zurückerstattet bekommen habe. Meinen Flug habe ich im „Reiseladen“in Jena gebucht. Dieser war viel zu teuer und ich würde eher empfehlen, Flüge im Internet zu suchen, auch wenn dies etwas zeitaufwändiger ist-es lohnt sich!Rückblickend würde ich jedem empfehlen, wichtige Dinge (vorallem wichtige Dokumentewie z.B den Reisepassund das Visum) im vorab einzuscannen.Angereist bin ich zwei Wochen vor Schulbeginn, um mich etwas einzuleben und mich mit meiner Gastfamilie bekannt zu machen. Meine Gastfamilie wohnte etwa 50 Minuten von der Schule entfernt. Sie war mit Abstand die beste Gastfamilie, die ich mir hätte wünschen können. Sie nahmen mich auf, als wäre ich ihr eigenes Kind. Ich habe mich bei ihnen sehr wohl gefühlt, als hätte ich eine zweite Familie in Chile. Allerdings kann ich dringend das Wohnen in WG’s empfehlen. Dort lernst du wesentlichschnellermehr Menschen in deinem Alter kennen. Je nach Land findest du im Internet Seiten, die WG-Zimmer vermitteln. Da mich meine Gasteltern und andere Freunde den Großteil der Zeit eingeladen (Oh ja, die Herzlichkeit der Chilenen-wenn sie dich erstmal inihr Herz geschlossen haben, hast du dort einen festen Platz), hatte ich monatliche Ausgaben von umgerechnet ungefähr 350 Euro. Die Lebenshaltungskosten sind mit denen vergleichbar, die du aus Deutschland kennst. Meine Ansprechpartnerin vor Ort an der Schule war zum größten Teil die Schulleiterin. Eine sehr warmherzige, unglaublich hilfsbereite und wunderbare Frau! Und natürlich mein Gastbruder, Nico. Er besuchte jeden Tag gemeinsam mit mir die Schule und konnte mir in allen Belangen weiterhelfen. Gemeinsam mit ihm nahm ich täglich den 50-minütigen Schulweg auf mich. Manchmal war das sogar schön.

Ohne ihn wäre ich mit Sicherheit in noch viel viel mehr Fettnäpfchen getreten;)Mein typischer Arbeitstag beinhaltete vier Unterrichtsblöcke, sowie eine ausgedehnte Mittagspause, welcheich fast immer mit der anderen Praktikantin und den SchülerInnen verbrachte. Insgesamt besuchten ungefähr300 SchülerInnen die Schule, mit einer Klassenstärke von maximal 25 SchülerInnen pro Klasse. DasKollegium war sehr interessiert an meiner Person, jedoch war mein Spanisch anfangs so schlecht, dass ich in den ersten Tagen nur mit der Deutschlehrerin und der Schulleitung engeren Kontakt hatte. Mit der Zeit kamen mehr und mehr Sprachkenntnisse dazu und ab und an war ich mit meinenKollegInnen auch in meiner Freizeit unterwegs. Santiago ist eine riesige, graueStadt. Es gibt dort ein paar nette Ecken, jedoch zog ich es vor, jede freie Minute außerhalb der Stadt zu verbringen. In nur einer Stunde war ich in den Anden. Dort konnte ich die wunderschöne Natur genießen und unendlich weit wandern. Zwei Stunden Richtung Westen und ich war in Valparaiso, eine wunderschöne, moderne, voller Energie strotzende Hafenstadt. Diese Stadt ist so lebendig, sie platzt vor Energie. So viele junge Menschen, tolle Bars, kleine Geschäfte und großartiges Essen. Zu jeder vorstellbaren Tageszeit haben wir dort Pisco Sour getrunken. Ein absoluter Tipp, probiert es aus!Meine Gastmutter bestellte gefühlt bevor wir eine Lokalität betraten erstmal einen Pisco Sour, immer. Typisch für die Chilenen ist zudem ein „Assado“. Vermutlich eine Ähnlichkeit mit dem Thüringern. Ein Assado ist eine Veranstaltung, bei der Menschen zusammenkommen, um möglichst viel Fleisch zu grillen. Die Mengen, die ich dabei aus Deutschland gewohnt bin, isst gefühlt ein einziger Chilene allein. Der Süden von Chile ist auch definitiv eine Reise wert. Wenn du auf viel Natur stehst, ist es ein absolutes muss! Diese atemberaubende Schönheit habe ich noch nie zuvor gesehen und kann sie nur schwer in Worte kleiden. Auch die Ureinwohner Chiles, die Mapuche, leben noch heute dort. Argentinien bietet ebenfalls eine großartige Natur, viele Seen, Berge. Definitiv eine Reise wert!

Ich habe mich aus Deutschland, bis auf die Beantragung meines Visums, die Auswahl einer Auslandskrankenversicherung, die Unterkunftund das Buchen des Fluges, um nichts gekümmert.Eine SIM-Karte kaufte ich problemlosvor Ort, um meine Post kümmerten sich in meiner Abwesenheit meine Mitbewohner in Deutschland, wichtige Dinge klärte für mich eine gute Freundin in Deutschland. Sie hatte ich vor meinem Abflug mit einer Vollmacht für das ASPA ausgestattet. Man kann schließlich nie wissen, was sich das Prüfungsamt Neues ausdenkt ;)Ich kannjedem, der Lust auf Erfahrungen hat, nur wärmstens empfehlen, das Praxissemester im Ausland zu absolvieren. Ich hatte dort eine sehr spannende Zeit und konnte unglaublich viel über mich selbst lernen.