Puebla, Mexiko (DAS)

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Colegio Alemán Alexander von Humboldt, Puebla, Mexiko
(Sport/ Geographie)

Zeitraum: September 2020 - Februar 2021 (WiSe 2020/21) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Als erste Kontaktaufnahmen schickte ich im Mai 2019 meine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben und den Informationen über das Praxissemester per E-Mail an den Praktikumsbeauftragten der Schule. Die Mail-Adresse habe ich auf der Internetseite des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen gefunden. Einige Tage später habe ich auch schon die Zusage für das Praxissemester bekommen.
Vor meinem Auslandsaufenthalt musste ich lediglich zum Einwohnermeldeamt gehen und meinen Wohnsitz in das Haus meiner Eltern ummelden, da ich aus meiner vorherigen Wohnung ausgezogen bin. Ein weiterer Amtsgang könnte der Gang zum Bürgeramt sein. Ich habe Glück gehabt und habe ein Stipendium über das DAAD bekommen, in der eine Reisekrankenversicherung mit dabei gewesen ist. Aus vorherigen längeren Auslandsaufenthalten kann ich die HanseMerkur Reiseversicherung empfehlen.

Angereist bin ich mit dem Flugzeug von Frankfurt am Main nach Mexiko-Stadt. Direkt vom Flughafen fährt der Bus nach Puebla CAPU oder Puebla Paseo Destino. Wenn man eine Wohnung in der Nähe der Schule hat, ist der Bus nach Paseo Destino zu empfehlen. Dort hat mich der Praktikumsbeauftragte der Schule empfangen. Für meinen Flug hin und zurück mit der Lufthansa habe ich knapp 700 Euro bezahlt und habe den Flug etwa 2 Monate vor meinem Abflug gebucht. Damit habe ich einen günstigen Flug über die Plattform Skyscanner gefunden. Grund für den günstigen Preis ist sicherlich die Pandemie gewesen. Die wichtigsten Gegenstände auf meiner Packliste sind mein Reiseführer und einige deutsche Köstlichkeiten gewesen. Diese dienten einmal als Gastgeschenke, worüber sich die betreuenden Lehrkräfte sehr gefreut haben und für mich selber, in Momenten als ein bisschen Heimweh aufgekommen ist. Ansonsten findet man jegliche Dinge, die man zum Leben braucht, auch in den Geschäften in Mexiko. Packt lieber ein bisschen weniger ein, damit auf dem Rückflug noch genug Platz für Dinge aus Mexiko ist.

Das Schuljahr an der Schule hat mit einer Einführungswoche Ende August begonnen. Mein Praktikum hat in der folgenden Woche begonnen. Um mich ein wenig an den Jetlag und das Leben in Mexiko zu gewöhnen, bin ich 5 Tage vorher angereist. Vor der Abreise ist es sehr wichtig, sich den VPN Zugang der Universität auf den Laptop zu laden, damit man auf online Materialien der Universität Jena zugreifen kann. Zusätzlich würde ich einen Spanisch-Kurs empfehlen, wenn man die Sprache noch nicht kann. Ich habe vor meinem Praxissemester leider keinen Spanischkurs besucht. An der Schule ist das kein Problem gewesen. Allerdings ist man ohne Spanisch im Alltag eingeschränkt. Ich habe während meiner Zeit in Mexiko die App Babbel genutzt. Damit ist mein Spanisch schnell besser geworden und ich konnte im Alltag kommunizieren.

Unterkunft

Bei der Wohnungssuche hat mir der Praktikumsbeauftragte der Schule geholfen. Während meines Praktikums habe ich in zwei verschiedene Wohnungen in Cholula gewohnt. Die erste Unterkunft ist eine Art Studentenwohnheim gewesen. Das Haus hatte einen eigenen Garten mit Pool. Aus meinem sehr großen Zimmer konnte ich sogar den Vulkan Popocatepetl sehen und die Schule ist auch sehr nah gewesen. Bezahlt habe ich 250 Euro pro Monat. Nach drei Monaten musste ich allerdings aufgrund der Pandemiesituation und den anhaltenden online Unterricht umziehen. In der restlichen Zeit habe ich in einer Wohnung für drei Personen (3 Zimmern) mit einer Gemeinschaftsküche, einem Wohnzimmer sowie zwei Badezimmern gewohnt. Mein Zimmer mit kleinem Balkon hat mich 130 Euro im Monat gekostet inkl. Strom und Wasser.

Finanzen

Die monatlichen Kosten sind stark davon abhängig, wie man lebt. Wenn man viel an den Wochenenden und in den Ferien verreist, braucht man logischerweise ein bisschen mehr Geld. Wenn man sparsam lebt, kommt man sicherlich mit ca. 300 bis 400 Euro im Monat aus. Nach oben natürlich offen. Allerdings ist Mexiko auch ein Land, in dem man sich was gönnen kann, ohne dabei viel Geld ausgeben zu müssen. Ich habe glücklicherweise vom DAAD das Stipendium „Lehramt. International: Auslandspraktika für Lehramtsstudierende“ erhalten. Bei diesem Stipendium habe ich monatlich 1.150 Euro erhalten und einen einmaligen Reisekostenzuschuss. Um das Stipendium zu erhalten, ist es wichtig, dass ihr alle Formalien und Fristen ganz genau einhaltet und euch ausreichend Zeit für die umfangreiche Bewerbung nehmt. Es lohnt sich. Um dann auch in Mexiko Zugriff auf sein Geld zu haben, ist es wichtig, sich im Vorhinein eine in Mexiko funktionierende Geldkarte zu besorgen. Ich habe die Kreditkarte von der DKB genutzt und kann diese auch weiterempfehlen. Bei der DKB könnt ihr als Student ein
kostenloses Konto eröffnen und die Kreditkarte beantragen, mit der ihr im Ausland kostenlos abheben könnt. Einzige Kosten fallen an den jeweiligen Automaten der verschiedenen Banken an. Diese Kosten variieren stark. Ich konnte am günstigsten an den Automaten von der Santander abheben.

Leben an der Schule

Vor Ort habe ich die meiste Unterstützung von meinem Praktikumsbetreuer erhalten. Ich konnte ihm jederzeit schreiben und bei Problemen habe ich sofort Hilfe erhalten. Meine jeweiligen Fachbetreuer sind auch jederzeit für Fragen offen gewesen.

Durch die Pandemie konnte ich leider nicht den „normalen“ Schulalltag miterleben, da während meines kompletten Praxissemesters der Unterricht im vollen Umfang im Distanzunterricht stattgefunden hat. Dabei hat die erste Stunde früh 7:30 Uhr begonnen und die letzte Stunde ist 14:35 Uhr zu Ende gewesen. Alle zwei Stunden gab es Pausen von 20 oder 25 Minuten. In den ersten zwei Monaten gab es noch eine weitere Praktikantin. Die restliche Zeit bin ich der einzige Praktikant an der Schule gewesen. Normalerweise hat die Schule pro Semester mindestens 3 Praktikanten/innen. An der Schule werden Schüler/innen vom Kindergarten bis zum Abitur unterrichtet. Insgesamt sind das momentan etwa 1700 Schüler/innen. In den Klassen, die ich begleiten durfte, sind zwischen 20 und 25 Schüler/innen gewesen.

Freizeit

Durch die Pandemie ist das Freizeitprogramm in den Städten Cholula und Puebla leider eingeschränkt gewesen. Trotzdem gab es viel zu Entdecken. Beispielsweise auf Wanderung rund um die beiden Städte und den drei im Umkreis liegenden Vulkanen, auf verschiedenen Märkten oder einfachen bei den Spaziergängen durch Cholula und das historische Zentrum von Puebla. Auch das vielfältig mexikanische Essen hat einen Großteil meiner Freizeit ausgemacht. Von der poblanischen Mole über die berühmten mexikanischen Tacos bis hin zu Chiles en Nogada kann man sich durch einige Köstlichkeiten durchprobieren. Besonders in den umliegenden Dörfern findet man immer wieder neue Gerichte, die man noch nicht kennt.
Ganz besondere Erlebnisse und Erfahrungen habe ich auf den Reisen durch das vielfältige Land Mexiko sammeln können. Da Mexiko recht viele Feiertage hat, habe ich einige verlängerte Wochenenden zum Reise nutzen können. Auch die Ferien kommen in Mexiko nicht zu kurz, wodurch ich das Land erkunden konnte. Besonders die Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas haben mir sehr gut gefallen.

Allgemein

Allgemein ist es sinnvoll sich die App Uber im Vorhinein herunterzuladen. Mit dieser App kannst du zu jeder Zeit günstig und vor allem sicher ein Taxi bestellen was dich von A nach B bringt. Außerdem ist es sinnvoll sich direkt bei Ankunft eine SIM-Karte zu kaufen. Ich habe eine Prepaid Karte von Telcel gekauft. Die hat ungefähr so viel wie in Deutschland gekostet, allerdings hat man im gesamten Mexiko wesentlich besser Empfang. In Cholula habe ich mich hauptsächlich zu Fuß fortbewegt. Nach Puebla bin ich meistens mit dem Uber. Blicke ich auf meine Zeit in Mexiko zurück hätte ich nichts anders gemacht. Wichtig ist es vor allem offen zu sein, dann findet man schnell Anschluss. Klar ist Mexiko auch ein sehr kontrastreiches Land, wo nicht immer alles ganz rund läuft. Allerdings sollte es, wenn man mit
normalem Menschenverstand nach Mexiko kommt, sich auf die Kultur einlässt und mit der überwiegend netten Bevölkerung in Kontakt kommt, keine Probleme geben und selbst wenn Probleme aufkommen, wird man jederzeit von seinen Kollegen unterstützt.

 

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 41 kb zu finden.