New York City, NY, USA (Fit/ national)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus New York City, USA

German School Brooklyn, New York City, USA (Englisch/ Deutsch)

Brooklyn Bridge

Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: August 2023 - Februar 2024 (WiSe 2023/24) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Die erste Kontaktaufnahme mit meiner Praktikumsschule erfolgte ungefähr ein Jahr vor meiner Abreise. Ich schrieb eine E-Mail, welche ich auf der Website der Schule fand und fragte zuerst, ob ein Praktikum an dieser Schule überhaupt möglich wäre. Ich bekam daraufhin recht zügig eine Antwort, wo man mich bat, eine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben und einem Lebenslauf einzureichen. Als ich dies getan habe, verlief der weitere Prozess etwas schleppend. Nach einem Folgeanruf meinerseits einige Monate später, verlief der weitere Prozess dann zügig. Meine Dokumente wurden schnell bearbeitet und ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch über Zoom eingeladen. Ungefähr 4 Tage nach unserem Gespräch (welches übrigens sehr entspannt verlief, es war nur ein kurzes „Kennenlernen”) bekam ich dann eine Zusage von der Schule. Dies war ungefähr ein halbes Jahr vor meiner Abreise.

Für ein Praxissemester in den USA wird ein J-1 Visum benötigt. Die German School Brooklyn hat mir dafür eine Organisation empfohlen, mit welcher ich das Visum beantragen kann. Des Weiteren brauch man natürlich einen Reisepass, um in die Staaten reisen zu können. Das Visum kostete mich 1600€. Meine Reisekrankenversicherung war jedoch in diesem Visumspaket schon inbegriffen, wodurch ich mich nicht noch einmal darum kümmern musste. Meinen Flug buchte ich tatsächlich sehr kurzfristig (3 Wochen vor Abreise) und zahlte
ungefähr 700€ für Hin- und Rückflug. Gebucht habe ich dieses Mal bei KLM, jedoch habe ich zuvor auch mit Lufthansa und Condor gute Erfahrungen gemacht. Um gut für New York zu packen, sollte man sich bestenfalls am deutschen Wetter orientieren. Im Winter ist es in NYC ähnlich kalt und im Sommer ähnlich warm. Pack eine Sonnenbrille ein, da es selbst im tiefsten Winter sehr sonnig werden kann! ;)
Außerdem sind die Steckdosen in New York anders als in Deutschland, deswegen sollte man an Transferadapter für die Steckdosen hier denken. Außerdem sollte man sich vorher über ein Telefontarif informieren. Handys, welche eine digitale Sim-Karte akzeptieren, sollten dabei überhaupt keine Probleme haben. Ich nutzte für meinen Aufenthalt MINT-Mobile und habe monatlich 15$ dafür gezahlt.

Unterkunft

Die German School Brooklyn liegt im Herzen Brooklyns im Stadtteil Crown Heights, in der Nähe des Prospect Parks. Über die App/Website „roomies.com” habe ich eine WG in Crown Heights gefunden, in welcher ich mich sehr wohl fühlte. Ich hatte direkten Anschluss zu Bus (vor meiner Haustür) und Bahn (7 Min. Fußweg) und brauchte mit dem Bus ungefähr 15 Minuten zu meiner Praktikumsstelle. Leider sind die Mieten in New York unglaublich teuer und somit zahlte ich für mein kleines Zimmer 1100$. Die Wohnlage ist eher kritisch, da die Kriminalitätsrate sehr hoch ist, jedoch habe ich mich persönlich nie unwohl in meiner Nachbarschaft fühlen müssen.
Ich habe für mich persönlich entschieden, dass ich nicht in eine Gastfamilie gehen möchte, jedoch ist dies auch eine günstigere Möglichkeit in New York zu leben. Die Schule stellte einige Gastfamilien zur Verfügung, wobei man in diesen Familien die Kinder zur Schule bringen muss, von der Schule abholen muss und oft auch babysitten sollte.

Finanzen

Bevor man ein Auslandssemester in New York plant, sollte man sich definitiv bewusst sein, dass das normale Leben in der Stadt extrem kostenintensiv ist. Insgesamt benötigte ich ungefähr 2000$ im Monat, um im New York „normal” leben zu können. Davon bezahlte ich meine Miete, sowie Einkäufe, Transportmittel und Freizeitaktivitäten. Die Miete für meinen Aufenthalt habe ich mir vor meiner Abreise
nach NYC angespart. Außerdem habe ich mein WG-Zimmer in Jena für die gesamte Zeit vermieten können und konnte mein Kindergeld für Lebensmittel nutzen. Dadurch, dass ich kein Stipendium bekommen habe, war ich finanziell auf mich allein gestellt. Somit musste ich auch auf weitere Unterstützung meiner Familie setzen. Vor Ort gab es jedoch Möglichkeiten für mich, mir mehr Geld dazuzuverdienen. Ich bekam 6 Nachhilfeschüler durch meine Praktikumsschule und konnte teilweise auch babysitten.
Bezahlen konnte ich problemlos mit meiner DKB-Karte aus Deutschland. Somit musste ich mir kein amerikanisches Bankkonto einrichten.

Leben an der Schule

An der German School Brooklyn, welche seit 2014 existiert, befinden sich insgesamt 200 Lernende, welche sich auf den Kindergarten und die Jahrgangsstufen 1 bis 8 verteilen. Eines der größten Ziele der bilingualen Schule ist die Weiterführung der Jahrgangsstufen bis zur 12. Klasse, damit die Schüler*innen auch an dieser Schule ihr Abitur absolvieren können. Der Abschluss der allgemeinen Hochschulreife würde auch in Deutschland anerkannt werden, damit sich die Absolventen und Absolventinnen an den Universitäten Deutschlands bewerben könnten. Die Klassen der GSB sind sehr klein. Oft gibt es pro Jahrgangsstufe nur ungefähr 20-25 Schüler*innen.
An der Schule hatten alle Praktikanten eine Ansprechpartnerin, welche für uns zuständig war. Leider war sie jedoch nur mittwochs in der Schule und alle weiteren Tage im Home Office, was uns den Start ins Praktikum etwas erschwerte, da wir viel auf uns allein gestellt waren. Nach einiger Zeit konnte ich mir jedoch meine Mentor*innen selbst heraussuchen, mit welchen ich auch sehr zufrieden war.
Dadurch, dass zu Beginn des Schuljahres sehr viele neue Lehrpersonen an die Schule gekommen sind, mussten sich auch viele Lehrer*innen untereinander erst kennenlernen. Das Kollegium ist sehr offen und auch sehr dankbar für motivierte Praktikant*innen, welche Unterstützung im Unterricht bieten können. Auch außerhalb des Schulalltags hat sich das Kollegium mal auf einen „Happy Hour-Drink” getroffen, wo wir Praktikant*innen immer willkommen waren.

Ein normaler Tag an der GSB lief nach meinem Stundenplan ab, welchen ich mir größtenteils selbst erstellen durfte. Mein Fokus lag dabei natürlich auf den Fächern, welche ich selbst studiere. Außerdem werden die Praktikant*innen für Pausenaufsichten eingeteilt, um die Lehrkräfte der Schule etwas zu entlasten. Mein Tag begann normalerweise gegen 8:30 Uhr und endete meist 15:30 Uhr. Danach gab
ich dann meist Nachhilfe in der Schule.

Die GSB ist technisch soweit sehr gut ausgestattet. Es gibt in den meisten Klassenzimmern Smart Boards und Chrome Books, womit die Schüler*innen arbeiten duften. Das Gebäude der Schule ist sehr neu und modern. Um mich im schulischen Alltag einzubringen, konnte ich in verschiedenen Klassen unterrichten, selbst Unterrichtsreihen erstellen und diese auch im Team-Teaching mit einem anderen Praktikanten vorstellen. Ich durfte die Klassen auf Ausflüge begleiten (Lincoln Center und Museen) und gebe, wie zuvor schon erwähnt, Nachhilfe an der Schule. Einige Nachhilfeschüler werde ich sogar weiterhin über Zoom von Deutschland aus unterrichten, da die Eltern sehr zufrieden mit meiner Arbeit waren.

Freizeit

Oft werden die Staaten auch „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten” genannt, wofür New York das beste Beispiel ist. Oft kann man sich gar nicht entscheiden, was man an einem freien Tag unternehmen möchte. In der Nähe der Schule gibt es jedoch unglaublich viele, schöne Cafés und Bars, in welchen man nach einem langen Arbeitstag entspannen kann. Einige Lehrer*innen finden sich nach dem Unterricht auch zusammen um Basketball in der Sporthalle, oder Fußball auf dem Dach (ja, auf dem Dach ist ein Fußballfeld) zu spielen.
Außerdem ist durch das U-Bahn-Netz jeder Borough sehr schnell zu erreichen. Neben dem riesigen Central-Park, gibt es auch weitere super schöne Parks, die man sich anschauen sollte! Vor allem im Sommer ist der Prospect Park in Brooklyn perfekt, falls man Jena’s Paradiespark etwas vermisst. Man kann sich sportlich betätigen, entspannen oder grillen. Eine weiterer kleiner Tipp ist „Little Island”, welcher wie ein kleiner künstlich angelegter Park auf dem Wasser ist. Einige Touristen haben sich zwar schon dahin verirrt, aber es ist international noch relativ unbekannt. Man kann darauf spazieren gehen und sich die Skyline anschauen.

Um dem Trubel von New York zu entfliehen, kann man von Manhattan aus mit dem Bus in andere Staaten rundum von New York fahren. Die anderen Praktikant*innen und ich machten damit einen Ausflug nach „Bear Mountain” in Upstate New York. Die kleine Stadt ist bekannt für ihre tollen Wanderwege und schöne Natur. Die Busfahrt kostete ungefähr 20$ und dauerte ungefähr 2h. Außerdem kann man mit Bus oder Bahn Ausflüge nach Boston, den Niagarafällen oder Washington DC machen.

Was man in New York City sehr gut machen kann, ist Essen und immer wieder neue Restaurants ausprobieren. Es gibt so viele Food-Spots, welche ich empfehlen kann. Falls ihr richtig gutes Mac and Cheese probieren wollt, findet ihr das bei S’MAC in Lower Manhattan. Chinatown bietet sehr gute und günstige Dumplings. Fast-Food Restaurants, die ihr probieren müsst, wenn ihr hier seid sind Shake Shack, Wendy’s, Chick Fil-A und Chipotle.

Allgemeines

Mit den vielen Leuten und dem Trubel der Stadt, ist New York nicht für Jeden etwas. Dennoch muss ich sagen, dass ich genau die richtige Entscheidung mit NYC getroffen habe. Ich durfte unglaublich viele neue Menschen kennenlernen, die New York nun zu meinem zweiten zu Hause machen. Sich allein in New York zurecht zu finden, ist anfangs schwer, zahlt sich aber definitiv aus. Man wächst über sich selbst hinaus, lernt selbstständiger zu werden und kann sich somit viele neue Türen öffnen.

Manhattan Country School, New York City, USA (Mathe/ Wirtschaftslehre/Recht)

Zeitraum: Februar 2018 - Juni 2018 (SoSe 2018) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Die Manhattan Country School (MCS) wurde mir von Freunden in New York empfohlen. Daraufhin traf ich mich mit der Direktorin der Schule und wir einigten uns auf den Zeitpunkt des Auslandsaufenthalts. Dies geschah ca. 12 Monate vor dem Beginn des Praxissemesters. Die weiteren Details wurden in den darauffolgenden Monaten via Email geklärt.

Da ich eine Greencard besitze, brauchte ich mich nicht um ein Visum kümmern. Diejenigen, die keine Greencard besitzen, müssen sich in der amerikanischen Botschaft in Berlin um ein Studentenvisum kümmern. Dies kann bis zu 1000$ kosten, ist aber für deutsche Staatsbürger relativ einfach zu bekommen.

Ich bin in die Krankenversicherung meiner Stiefmutter in den USA miteinbezogen und musste mich dementsprechend nicht um eine Krankenversicherung kümmern. Normalerweise reicht es, sich bei der eigenen Krankenkasse in Deutschland zu melden und eine Krankenversicherung für das Ausland abzuschließen. Die Kosten begrenzen sich auf max. 200€ für ein halbes Jahr.

Der Flug nach New York kostet etwa 400€ und kann auf Webseiten wie Kayak, Skyscanner oder Google Flights gebucht werden.  Gerade zu Beginn der Semester (September und Januar) sind die Flüge besonders günstig, da wenige Urlauber zu den Zeiten von Berlin nach New York fliegen.

Unterkunft

Da ich bei meinem Vater gewohnt habe, musste ich keine Miete zahlen. Die Kosten für ein WG Zimmer können von Bezirk zu Bezirk variieren. Die Preise beginnen bei 800$ im Monat und sind nach oben offen. Für ein Zimmer in näherer Umgebung (1h Fahrzeit) vom Zentrum sollte mit 1000 – 1200$ pro Monat gerechnet werden. Auf den Websites Craigslist, Facebook und sogar WG gesucht sind Zimmer in NY zu finden.

Finanzen

Die monatliche Belastung in NY ist enorm, da nicht nur die Miete teuer ist, sondern auch das Essen, Essengehen und Freizeitaktivitäten. Ein Bier kostet im günstigsten Fall 5$ in einer Bar, ein Cocktail 10$, eine Monatsfahrkarte 120$. Um ein angenehmes Leben mit gewissen Annehmlichkeiten zu führen, sind ca. 2500$ im Monat von Nöten. Mir wurde Auslands-BAföG in Höhe von 100€ im Monat bewilligt. Dieser Betrag ist natürlich in NY nicht viel wert und ich würde zukünftigen Studierenden dazu raten, auch andere Stipendien in Betracht zu ziehen.

Leben an der Schule

Das Kollegium der Schule hat mich sehr herzlich Aufgenommen und sie haben mir sehr in der Eingewöhnungsphase geholfen. Mein persönlicher Mentor und die Schulleiterin waren für jedwede Fragen offen.

Einen typischen Praktikumstag gab es während meiner Zeit an der Schule nicht. Ich kam jeden Tag um 8:30 Uhr an der Schule an und ging wieder zwischen 3:00 – 5:00 Uhr. Allerdings gab es so viele Projekte, Reisen und Stundenplanänderungen, dass mein Arbeitstag von Tag zu Tag variierte. Die Schule hat eine eigene Küche die Essen zwischen 12:00 und 15:00 Uhr angeboten hat.

Die Schule ist gerade dabei sich zu vergrößern. Momentan hat die gesamte Schule von dem Kindergarten bis zur 8. Klasse insgesamt 268 Schülerinnen und Schüler. Die Klassen haben eine durchschnittliche Stärke von 22 Schülerinnen und Schülern.

Die Atmosphäre innerhalb des Kollegiums war sehr angenehm. Es wurden auch außerhalb des Schulkontexts Unternehmungen mit anderen Lehrkräften geplant. An jedem ersten Freitag im Monat wurde eine Party für das Kollegium veranstaltet. Ich habe mich zu jedem Zeitpunkt wohl gefühlt.

Ich habe in meiner Zeit dort viele verschiedene Rollen ausgefüllt: Ich habe hospitiert, assistiert, Team-Teaching gemacht, unterrichtet und auch Projekte geleitet. Dabei habe ich auch die verschiedensten Fächer und Projekte begleitet und mitgestaltet z.B. Activism, Current Events, Mathe, Englisch, Geschichte, Social Justice Data Fare.

Freizeit

Das Kultur und Freizeitprogramm ist unerschöpflich. Ich glaube es ist möglich sein ganzes Leben jeden Tag in ein anderes Restaurant oder eine andere Bar oder einen anderen Club zu gehen ohne ansatzweise in jedem Laden gewesen zu sein. Es gibt den Strand am Atlantik, es gibt kostenloses Kino im Park, jede nur vorstellbare Küche und eine unzählbare Menge an Bars und Clubs.

Die Catskills oben in Upstate NY sind sehr sehenswert und an der Grenze zur Kanadischen Grenze die Niagara Fälle. Der Storm-King-Skulpturenpark oder auch die Küste hoch nach Boston um nur einige wenige schöne Orte in der Umgebung von NYC aufzuzählen.

Allgemein

Das Verhältnis zwischen der New Yorker Stadtbevölkerung und ihrem Öffentlichem Nahverkehr ist sehr gespalten. Niemand sollte erwarten, nie eine Verspätung zu haben oder vielleicht auch mal ein Feuer im Tunnel zu erleben, gleichzeitig fährt das Subway Netz 24h, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr durch. Du kommst also immer nach Hause. Und für diejenigen die sich sicher auf dem Fahrrad fühlen kann ich nur das Fahrrad empfehlen. Die Stadt ist dabei die Fahrradwege massiv auszubauen. Gleichzeit gibt es für 2,75$ pro Fahrt auch Fährverbindung am Atlantik und im East River.

Mein Schulweg war sehr angenehm ich konnte entweder 15 min mit der Subway zur Schule fahren, oder 15 min mit dem Fahrrad. Je nachdem wie ich mich gefühlt habe und das Wetter mitgespielt hat.