Emeryville, CA, USA (DSD)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus Emeryville, USA

East Bay German International School, Emeryville bei San Francisco, USA (Sport/ Geographie)

Zeitraum: Februar 2022 - Juli 2022 (SoSe 2022) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Der Erstkontakt mit der Schule begann ca. ein halbes Jahr im Voraus. Durch die Internetseite vom ZLB, in welcher viele Partnerschulen der Universität Jena sowie Erfahrungsberichte von ehemaligen AbsolventInnen zu finden sind, bin ich auf die Schule aufmerksam geworden. Nachdem ich mein Bewerbungsschreiben, Zeugnisse und meinen Lebenslauf an die Schulleitung geschickt hatte, wurde ich nach einigen Wochen zu einem Skypegespräch von der Schulleiterin eingeladen. In diesem Gespräch, welches durchweg sehr freundlich und professionell lief, wurde mir am 19. August 2021 die Zusage für das Praktikum an der EBGIS erteilt. Zudem erhielt ich in diesem Gespräch von der Direktorin wichtige Hinweise und Tipps für die Visumsbeantragung und die Wohnungssuche.

Im Oktober 2021 ging es dann an die Beantragung des Visums. Bei diesem wichtigen Prozess wurde ich von der Schule sehr gut unterstützt und bekam alle nötigen Materialien für das J1 Visa. Da die Schule von einem besonderen Programm (CICD) gesponsert wird, erhält man als Praktikant auch keine zusätzlichen Kosten für das Visum. Nach dem Einschicken der Unterlagen und dem Vorlegen einer Auslandskrankenversicherung (1/2 Jahr ca. 600 Euro), wird man zu einem Skypegespräch mit dem CICD eingeladen. Mit diesem Gespräch will das CICD sicher gehen, dass man nur als Praktikant arbeitet und das Land nach Ablauf des Visums auch wieder verlässt (Home Country Ties). Nachdem man dieses Gespräch absolviert hat, ist nun der Weg frei für das Visum und man muss sich nun um einen Termin im amerikanischen Konsulat bemühen, wo man mit allen Unterlagen (DS2019, Pass, Quittung für das Visum etc.) erscheinen muss.

Den Hin- und Rückflug habe ich sehr kurzfristig (1 Monat vor Abreise) gebucht. Hier habe ich eine flexible Umbuchungsoption dazu gewählt. Somit konnte ich im Nachhinein auch noch den Rückflug auf ein späteres Datum verschieben. Für die beiden Flüge habe ich ca. 900 Euro bezahlt. Letztlich lohnt es sich aber, zeitig zu buchen, um möglichst günstige Flüge zu bekommen. Außerdem gibt es die Möglichkeit eines Stipendiums, welches Teile der Reisekosten übernimmt.

Unterkunft

Die Suche nach einer passenden Unterkunft hat sich für mich sehr schwierig gestaltet. Hier ist es ratsam, zeitig mit der Suche anzufangen und nicht in Ohnmacht zu fallen, wenn man die Mietpreise für einen Monat sieht. Die ersten Wochen habe ich mir deshalb das billigste AirBnB genommen, was ich auf der Seite finden konnte. Ich kam in eine WG in Berkeley, hatte ein eigenes kleines Zimmer, 25 Minuten Schulweg und ansonsten alles, was ich zum Leben brauchte. Dieses Zimmer hat mich 1300 Dollar im Monat gekostet. Nach einigen Wochen Aufenthalt bin ich glücklicherweise mit einem Kollegen in der Schule ins Gespräch über meine Wohnungssituation gekommen. Dieser bot mir einen Platz bei sich in der WG in Oakland an, welcher 300 Dollar günstiger war, und welchen ich bis zum Ende meines Aufenthaltes in Anspruch nahm. Es empfiehlt sich, über Kontakte in der Schule an Wohnungen zu kommen oder über Craigslist zu suchen. Ansonsten lässt sich noch sagen, dass Emeryville, Berkley und Oakland noch vergleichsweise günstig sind. Je mehr man an San Francisco herankommt, um so utopischer werden die Mieten.

Finanzen

Da die Bay Area eine der teuersten Gegenden ist, empfiehlt es sich, Geld im Voraus zu sparen. Durch die Miete musste mindestens 1000 Dollar im Monat dafür gezahlt werden. Essen und sonstige Aktivitäten fallen natürlich zusätzlich ins Gewicht. Zudem wollte ich jedoch auch meine Zeit in Amerika optimal verbringen. Meine freie Zeit sowie die Wochenenden habe ich mit dem Kennenlernen des Landes, der Kultur und der Leute verbunden.

Zudem ist es ratsam, eine amerikanische Bankkarte zu beantragen. Auf diese wird Geld (1800 Dollar pro Monat) von dem Sponsor der Schule für das Programm überwiesen. Diese Summe war eine große Unterstützung für mich und reichte für mich gerade so zum Leben in der Bay Area aus.

Leben an der Schule

In der Schule wurde ich sofort herzlich aufgenommen und alle KollegInnen haben mir Hospitationen in ihren Fächern angeboten. Meine Mentorin sprach mit mir zu Beginn den Plan für das weitere Verfahren durch. Der Tag begann für mich um 8:00 Uhr in der Schule, was für mich eine sehr humane Zeit war, da ich aus Deutschland durchaus früheres gewohnt bin. Nach meinen Hospitationen und eigenen Unterrichtseinheiten endete der Tag für mich gegen 16:30 Uhr. Nach der letzten Stunde teilte ich mir mit einer Kommilitonin aus Jena noch die Nachmittagsbetreuung auf. Hier half ich bei Hausaufgaben, eröffnete eine Fußball AG und bastelte mit den Kindern.

Das Schulgelände beinhaltet einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Mittelschule. Alle diese Bereiche gehören zur EBGIS und werden von Rufus Pichler und Claudia Müller gesteuert. Durch die enge Verknüpfung der Grundschule konnte ich auch einen Einblick in den Grundschulalltag erhalten und bei KollegInnen hospitieren.

Insgesamt werden in der Schule ca. 300 Kinder von 40 Lehrkräften von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet. Das Kollegium ist jung und dynamische, anders als ich das von meiner Schulzeit gewohnt war. Es wurde steht’s über neue Konzepte und Unterrichtstechniken diskutiert und der starre Lehrermonolog fast gänzlich gemieden. Ich konnte mich persönlich enorm weiterentwickeln, da ich mich mit dem Kollegium auf einer Wellenlänge befand und ich auch oft zu außerschulischen Aktivitäten eingeladen wurde. Die Unterrichtssprache war deutsch und dies wurde vom fast ausschließlich deutschsprachigen Kollegium umgesetzt. Die SuS sprachen zwar in den Pausen englische, jedoch änderte sich dies, sobald die Stunde begann. In Sport wurde ich mit in den Fachschaftsrat einbezogen und konnte bei der Geräte- und Materialbestellung meine Expertise einfließen lassen. Außerdem wurde ich bei Exkursionen, Veranstaltungen, Klassenfahrten steht’s mit einbezogen. Als einzigen Kritikpunkt für die Schule lässt sich das mangelnde Material für den Sportunterricht und die nicht vorhandene Turnhalle anfügen. Dies ist aber dadurch begründet, da die Schule immer noch im Neuaufbau ist und ständig umgebaut und saniert wird.

Freizeit

Meine Freizeitaktivitäten habe ich mir auf das Wochenende gelegt, da ich innerhalb der Woche sehr viel Zeit in meine Vor- und Nachbereitung stecken musste. Freizeittechnisch ist die Bay Area kaum zu übertreffen. Mit dem nötigen Kleingeld gibt es hier wirklich nichts, was man nicht machen kann. Es gibt Möglichkeiten zum Skifahren am Lake Tahoe, Surfen am Ocean Beach oder Klettern in den Hills von Oakland. Ich habe einige Road-trips unternommen und Reisen nach Las Vegas, Los Angeles oder San Francisco gemacht. Meine Wochenenden waren immer komplett ausgebucht und trotzdem war die Zeit am Ende immer noch zu knapp. Deswegen empfehle ich jedem die Grace Period (1 Monat) vom Visum voll und ganz auszuschöpfen.

Allgemein

Es empfiehlt sich die amerikanische SIM-Karte von CICD zu nehmen. Mit dieser Telefon-, SMS- und Internetflat für 30 Dollar im Monat hatte ich, bis auf wenige Ausnahmen im Landesinneren, keine Probleme. Die öffentlichen Verkehrsmittel kannst du mit der Clippercard nutzen. Diese erhältst du am Automaten vor jeder U-Bahn- Station und kannst sie jederzeit dort auch aufladen. Außerdem empfiehlt es sich Uber und Lyft herunterzuladen, um flexibel in der Fortbewegung zu sein. Meinen Schulweg bin ich gelaufen oder mit dem Skateboard gefahren. Günstige Fahrräder oder andere Fortbewegungsmittel kann man gut auf Craigslist kaufen. Lebensmittel habe ich größtenteils im Trader Joey´s eingekauft. Dieser ist mit Abstand der günstigste und kommt einem Aldi sehr nahe.

Ansonsten empfiehlt es sich in Oakland niemals alleine in der Nacht raus zu gehen. Sei immer mit großen Gruppen oder mit dem Auto unterwegs und lasse deine Wertsachen niemals im Auto zurück.

 

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 44 kb zu finden.