Zeitraum: September 2023 – Januar 2024 (WiSe 2023/24) | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandspraktikums
Der Online-Auftritt der Schule ist sehr ausführlich und dadurch konnte ich mich im Vorhinein schon gut informieren. Außerdem wurden auch der geschilderte Umgang und die Erwartungen an die Praktikant:innen sehr klar formuliert. Dies gab mir ein Gefühl von Routine
und Professionalität, was unter anderem ein Grund für die Bewerbung an der Schule darstellte und sich später auch bestätigt hat. Die Kontaktaufnahme mit der Schule und die anschließende Bewerbung erfolgte unkompliziert über Email. Ich habe mich Anfang August des Jahres vor dem Auslandsaufenthalt (1 Jahr vor Praktikumsbeginn) an der Schule beworben und bereits zwei Wochen später eine Zusage erhalten. Nach der Abwägung meiner Möglichkeiten habe ich mich sehr schnell für die DST entschieden. Neben dem professionellen Auftreten hat Teneriffa den Vorteil, dass die Insel politisch zur EU gehört und man sich deswegen nicht um etwaige Visa, Impfungen etc. kümmern muss. Bei den restlichen Angelegenheiten ist die Praktikumsleitung jederzeit ansprechbar und liefert auch schon vor dem Aufkommen von Fragen nützliche Informationen, beispielsweise für die Wohnungssuche oder eventuell anstehende Behördengänge. Solange man jedoch für seinen Aufenthalt keine Residencia beantragen möchte, hat man keine Behördengänge vor sich. Diese Residencia würde einen Rabatt auf innerspanische Flugpreise und Fährpreise liefern. In meinem Fall ist dies nicht nötig gewesen und meiner Meinung nach spricht der hohe Aufwand bei den Behördengängen gegen eine Beantragung (vor allem, wenn man keine sehr guten Spanischkenntnisse besitzt).
Voraussetzung für den Start des Praktikums sind ein polizeiliches Führungszeugnis und der Nachweis über bestehende Versicherungen. Ich habe mich für das Versicherungspaket des DAAD entschieden, was rund 30 Euro pro Monat kostet (Tarif 720).
Ich bin mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Teneriffa geflogen. Hier lohnt es sich auch schon frühzeitig zu schauen, da sich die Preise im Vergleich zu den letzten Jahren stetig erhöht haben. Solche Flugtickets kann man ganz einfach online über verschiedene Vergleichsportale (z.B. skyscanner) finden, ein normaler Preis für eine Direktverbindung mit Gepäck bewegt sich um die 250 Euro. Natürlich sollte man sich für Teneriffa größtenteils Sommerkleidung mitnehmen, aber auch ein paar Pullover und lange Hosen dürfen nicht fehlen, da die Schule auf einem Berg liegt, weswegen es hier sehr windig und kalt werden kann. Adapter benötigt man nicht, da es die gleichen Steckdosen sind, wie in Deutschland.
Auf der Website finden sich im Ferienkalender alle wichtigen Termine (Ferien, Start des Schuljahres etc.). Ich bin rund 3 Wochen vor Praktikumsstart angereist, was im Nachhinein auch sehr gut war, um die Insel schon ein bisschen kennenzulernen und sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Vor meiner Abreise habe ich noch alle wichtigen Dokumente eingescannt und in eine Cloud geladen, damit ich sie im Notfall abrufbereit habe. Ein paar Mal habe ich das auch gebraucht.
Unterkunft
Generell lässt sich eine Wohnung in der Nähe der Schule empfehlen (Tabaiba, Radazul oder Candelaria). Hier kann es jedoch bis zu 500 Euro für ein WG-Zimmer kosten. Durch die gute Schulbusanbindung sind auch WGs in Santa Cruz gut möglich, die dann etwas preiswerter
sind. Jedoch hat man hier das Meer nicht vor der Tür, was man bedenken muss. Ich habe größtenteils in einer WG in Radazul direkt am Meer gewohnt für rund 500 Euro pro Monat. Die Nähe zum Meer war ein Highlight und definitiv empfehlenswert, obwohl es logischerweise ein bisschen teurer ist.
Durch die im August 2023 bestehenden Waldbrände musste ich mein eigentlich gebuchtes Airbnb wieder stornieren und bin dann durch andere Praktikanten an eine Nummer on einer deutschen Vermieterin gelangt, die für den Zeitraum noch einen Platz frei hatte.
Generell ist auch die Facebook Gruppe der Praktikanten eine sehr gute Anlaufstelle für die Wohnungssuche, hier sollte jeder fündig werden. Entweder schließt man sich mit anderen Praktis zusammen oder sichert sich ein Zimmer in einen der bestehenden Praktikanten WGs in Tabaiba. Hier sollte man sich einfach früh genug melden, dann klappt es auf jeden Fall mit der Wohnungssuche.
Finanzen
Oft wird davon gesprochen, dass die Preise in Teneriffa viel günstiger sind als in Deutschland. Dies trifft jedoch nur bspw. auf die Preise in den Restaurants und Friseuren zu. Bei den Lebensmitteln ist es relativ ähnlich zu Deutschland, in manchen Hinsichten günstiger und in anderen sogar teurer. Im Zusammenhang mit der Miete und den Ausgaben für Lebensmittel sollte man im Monat mindestens 700 Euro einplanen, je nachdem wie sparsam man lebt. Der öffentliche Verkehr ist nicht teuer. Mit der Ten+ Karte funktioniert das Fahren sehr einfach und preisgünstig, für rund 20 Euro im Monat. Im Stadtgebiet von Santa Cruz kann man beispielsweise über die Ten+ App mit den 5 Fahrten Tickets fahren, hier kostet eine Fahrt nur 50 Cent. Vor dem Praktikum bin ich auch auf die Idee gekommen, mir vor Ort ein Fahrrad zu kaufen. Die Idee hat sich aber ziemlich schnell erledigt, als ich Teneriffa kennengelernt habe.
Unterkunft
Gerade die DST liegt auf einem Berg, da macht Fahrradfahren keinen Spaß und auf den Straßen stellt man nur ein Verkehrshindernis dar, weswegen es auch ziemlich gefährlich ist. Lauft lieber von der Schule nach Tabaiba Baja, dann könnt ihr gleich den herrlichen Ausblick genießen und habt einen freien Kopf, wenn ihr unten ankommt.
Ich habe im Zuge dieses Praktikums eine Förderung von Erasmus+ erhalten, was möglich war, da Teneriffa politisch noch zur EU gehört. Schaut bei der Förderung auch, ob ihr für die jeweiligen Top-Ups berechtigt seid, da bekommt ihr noch mehr Förderung.
Das Bezahlen mit der normalen Bankkarte funktioniert in Teneriffa, man benötigt keine Auslandskreditkarte. In Teneriffa habe ich eigentlich nur mit Karte bezahlt, Bargeld benötigt man sehr selten.
An der Schule gibt es die Möglichkeit, die Lern- und Übungszeit am Freitag zu übernehmen. Für die Doppelstunde bekommt man eine kleine Aufwandsentschädigung von der Schule. Des Weiteren sind viele Eltern meist auf der Suche nach Nachhilfeangeboten. Beispielsweise habe ich für eine Schülerin einmal pro Woche Mathematik Nachhilfe gegeben. Jedoch habe ich auch von Babysitting oder Betreuungsgesuchen gehört.
Leben an der Schule
Die Praktikant:innen der Sekundaria bekommen meist zwei Mentor:innen zugewiesen. Die Kommunikation erfolgt meist unproblematisch und direkt. Außerdem ist die Praktikumsbeauftragte eine ständige und sehr gute Ansprechpartnerin vor Ort, die immer ein offenes Ohr hat. Die Atmosphäre im Kollegium war sehr gut. Viele Lehrkräfte waren sehr aufgeschlossen den Praktikant:innen gegenüber und ich habe nur gute Erfahrungen gemacht. Beispielsweise war es nie ein Problem, spontan bei anderen Kolleg:innen zu hospitieren oder sogar zu unterrichten. Dies zeigte sich auch in den Möglichkeiten, die mir als Praktikant gegeben wurden. Am Anfang habe ich mit meinen Mentor:innen die gegenseitigen Erwartungen an das Praktikum ausgetauscht. Hier wurde mir schnell deutlich gemacht, dass ich viele Freiheiten und Verantwortung bekommen kann, um mich auszuprobieren. Dies habe ich auch genutzt. Von Hospitation, Team-Teaching bis hin zum Halten meines eigenen Unterrichts und der Bewertung dieses Unterrichts im Stil eines Unterrichtsbesuches war alles dabei.
Fachlich gesehen habe ich dadurch sehr viel Wertvolles gerade im Hinblick auf mein Referendariat gelernt. Wer viel aus diesem Praktikum mitnehmen möchte, der ist in diesem Kollegium und der Schule an der richtigen Adresse. Auch die sehr gute technische Ausstattung ermöglicht ein umfangreiches Ausprobieren im Klassenraum.