Sankt Petersburg, Russland (DAS)

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Deutsche Schule Sankt Petersburg, Russland (Englisch/ Russisch)

Zeitraum: Februar 2020 - März 2020 (SoSe 2020) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandpraktikums

Die Schule habe ich circa 1 ½ Jahre vor meinem Auslandsaufenthalt kontaktiert. Dies war auch nötig, da das Praktikumsamt früh darüber in Kenntnis gesetzt werden muss, dass man sein Praxissemester im Ausland absolviert. Ebenso ist es auch wichtig, weil man einige Behördengänge zu erledigen hat und diese auch eine gewisse Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen. Dazu zählt zum Beispiel die Beantragung des Visums. Das Visum kann man erst 3 Monate vor Antritt der Reise beantragen. Man sollte bis zu diesem Zeitpunkt aber alle nötigen Dokumente gesammelt haben, weil die Bearbeitungszeit relativ lang ist. Ich habe mein Visum erst kurz vor Reiseantritt erhalten, obwohl ich es 3 Monate vorher beantragt habe. Man muss ein humanitäres Visum beantragen. Dieses Visum gilt allerdings nur für drei Monate. Nach diesem Zeitraum muss man ausreisen und ein Neues beantragen. Ebenso muss man vorher eine Reisekrankenversicherung abschließen. Ich habe mich dabei für eine Versicherung vom ADAC entschieden. Diese war ein halbes Jahr gültig und kostete circa 130 Euro.

Ich bin mit dem Flugzeug von Berlin nach St. Petersburg geflogen. Der Flug dauert ungefähr 3 Stunden. Danach kommt man auf dem Flughafen Pulkovo an. Von da aus kann man mit der Metro, Bussen oder einem Taxi in die Innenstadt fahren. Ich habe mich für ein Taxi entschieden, da ich viel Gepäck hatte und erstmal ankommen wollte. Das kostete circa 15 Euro. Eine Metrofahrt ist preiswerter. Ich bin drei Tage vor Beginn des Praktikums angereist. Diese Zeit habe ich genutzt um die Stadt näher kennenzulernen, eine Metrokarte zu kaufen (sollte man unbedingt in St. Petersburg), eine SIM- Karte und die wichtigsten Wege zu erkunden.

Vor meiner Abreise habe ich mich mit Kommilitonen zusammengeschlossen und wir haben eine WhatsApp- Gruppe aufgemacht, in der wir die wichtigsten Aufzeichnungen zuerst eingescannt haben, dort hochgeladen haben und uns dann ausgetauscht haben.

Wenn man keine Russischkenntnisse hat, sollte man unbedingt vor Abreise einen Russischkurs besuchen. Die meisten Menschen, denen ich begegnet bin, haben sich geweigert Englisch zu sprechen. Auch die Speisekarten und Ansagen in der Metro sind ausschließlich in Russischer Sprache.

Unterkunft

Während meiner Zeit in St. Petersburg habe ich mir über Airbnb ein Zimmer gemietet. Die Wohnung befand sich im Bezirk Petrogradskaya. Ich würde jedem empfehlen auch eine Unterkunft in dieser Gegend zu nehmen, weil die Schule sich auch auf dieser Halbinsel befindet und St. Petersburg eine große Stadt ist und man von anderen Stadtteilen teils einen langen Anfahrtsweg hat. Für mein Zimmer habe ich circa 250 Euro im Monat bezahlt.

Finanzen

Während meines Auslandsaufenthalts habe ich Auslands BAföG bezogen und ein Stipendium erhalten. Für beide Sachen musste ich mich frühzeitig bewerben/beantragen. Ich habe mit der Beantragung im Sommer vor meinem Auslandsaufenthalt begonnen.

Man sollte im Monat circa 600- 700 Euro einplanen und sich darüber informieren, ob die EC Karte auch in St. Petersburg funktioniert und welche Gebühren man zahlt um Geld abzuheben.

Leben an der Schule

Das Leben an der Deutschen Schule Sankt Petersburg hat mir sehr gut gefallen. Das Kollegium ist jung und wir PraktikantInnen wurden mit offenen Armen empfangen und sofort mit einbezogen. Wir wurden mit eingeladen in Restaurants zu gehen und die Stadt zu erkunden. Daher war das Arbeitsumfeld von Anfang an sehr eng und man konnte jederzeit über Probleme reden.

 Schon an meinem ersten Tag habe ich LehrerInnen begleitet und hospitiert. An meinem ersten Tag sollte ich mir einen Plan zusammenstellen zu welchen Stunden ich mitgehen will. Dabei sollte ich auf 30h die Woche kommen. Diese habe ich größtenteils durch Hospitationen, Team- Teaching und eigenen Unterricht zusammenbekommen. Allerdings ist die Deutsche Schule Sankt Petersburg auch eine Ganztagsschule. Nach Unterrichtsschluss habe ich in der Theater AG und der Russisch AG mitgeholfen. Die Schule bietet vielfältige AGs an und das Kollegium freut sich über Unterstützung und neue Ideen.

Möglichkeiten zum Nebenverdient gibt es ebenso. In den kleineren Klassen sprechen viele Kinder nur gebrochen Deutsch. Es werden oft Nachhilfelehrer gesucht, die nach der Schule mit den Kindern Deutsch üben.

Freizeit

St. Petersburg hat viel zu bieten. Während meiner Zeit dort habe ich jeden Tag etwas Neues erkundet. Angefangen habe ich mit den großen Sehenswürdigkeiten wie der Eremitage oder dem Newskij Prospekt und dann später auch die kleineren Attraktionen besucht. Besonders sehenswert sind die kleinen Kirchen, die sich an jeder Ecke versteckt befinden. Auch wenn man denkt, dass das gerade ein nicht so schöner Teil der Stadt ist, steht man plötzlich vor einer kleinen goldenen Kirche.

Abgesehen davon, kann man in St. Peterburg nahezu alles machen, was man möchte. St. Petersburg hat einen großen Eishockeyverein, ein Fußballverein, Kinos, prunkvolle Theater, Bars, Parks, Restaurants und vieles mehr.

Man hat neben dem Praktikum auch genug Zeit um die Umgebung und das Leben dort zu erkunden.

Allgemein

Man sollte aufpassen wo man Einkaufen geht. In einigen Supermärkten zahlt man für einen Joghurt beispielsweise nur 10 Cent. Wohingegen man in großen Ketten schnell mal mehrere Euro zahlt. Man sollte sich deshalb auch nicht scheuen in kleine Geschäfte am Straßenrand zu gehen. Wenn man dann aber doch mal etwas exquisiteres möchte, ist direkt neben der Schule ein großer moderner Supermarkt. Ich empfehle jedem, der Russland besucht, so viele Speisen wie möglich zu probieren.

Auch empfehle ich jedem vor Reiseantritt die Praktikumskoordinatorin zu kontaktieren. Sie kann einem noch Tipps geben und helfen sich mit anderen PraktikantInnen zu vernetzen.