Rejkjavik, Island (international)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus Rejkjavik, Island

International School of Iceland (Englisch/ Geographie)

Zeitraum: August 2018 - Januar 2019 (WiSe 2018/19) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Ich kontaktierte die Schule ungefähr 15 Monate per E-Mail bevor ich mein Praktikum anfing. Das war auch gut so, denn wie ich bei meinem Praktikum erfuhr, erhält die International School of Iceland viele Praktikumsanfragen ca. 1 Jahr im Voraus. Das Unkomplizierte an Island ist, dass weder ein Visum, noch eine Meldung vor Ort notwendig ist, sodass man fast gar keine Wege zu irgendwelchen Ämtern hat. Um Versicherungen musste ich mich trotzdem kümmern. Ich habe eine Auslandskrankenversicherung bei Mavista Student für 33€ im Monat abgeschlossen. Da ich finanzielle Unterstützung vom Erasmus+ Programm erhielt, musste ich aufgrund derer Vorschriften zusätzlich noch eine Haftpflichtversicherung, sowie Unfallversicherung vorweisen.

Meine Anreise erfolgte per Flugzeug, da es die billigste und schnellste Variante ist. Es gibt 2 Fluggesellschaften, welche oft nach Reykjavik von Hamburg, Frankfurt, Berlin und München aus fliegen: IcelandAir und WowAir. Davon ist IcelandAir die etwas teurere, aber komfortablere Variante. Man hat einen Bordcomputer vor sich und bekommt Trinken im Flugzeug angeboten. WowAir ist billiger und auch eine sehr gute Airline. Mit keinen von beiden habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich habe lange überlegt, was nicht in meinem Koffer fehlen darf. Letztendlich sind wasserfeste Kleidung und festes Schuhwerk am wichtigsten. Auch Badesachen dürfen nicht fehlen, da man unbedingt die Geothermalbäder und heißen Quellen nicht vermeiden darf.

Das Schuljahr in Reykjavik begann Mitte August. Ich bin schon 3 Wochen vorher angereist, um die Insel zu erkunden, was im Nachhinein betrachtet die beste Entscheidung war, da während des Praktikums keine Ferien mehr angesetzt waren, sodass ich keine längere Periode zum Reisen mehr gehabt hätte.

Ein Sprachkurs ist nicht notwendig für Island. Jeder Mensch, egal welches Alter, kann Englisch sprechen und die Kommunikation mit den Isländern erwies sich als sehr einfach.

Unterkunft

Die Wohnungssuche in Reykjavik stellte sich als äußerst schwierig heraus – viel zu wenig Wohnraum für zu viele Menschen. Zuerst wollte ich alleine versuchen eine Unterkunft zu finden. Ich suchte auf Gruppen in Facebook, fragte bei der Universität an (welche mir mitteilte, dass sie selbst Probleme habe Unterkünfte für ihre eigenen Auslandsstudenten zu finden) und recherchierte im Internet. Jedoch ist es noch schwieriger eine Wohnung in Reykjavik zu finden, wenn man kein Langzeitmietverhältnis eingehen möchte und auch nicht unendlich viel Geld für eine Unterkunft ausgeben kann. Als ich der Schule wegen meiner Situation schrieb, halfen sie mir direkt weiter. Zwar erwies sich auch diese Suche als recht kompliziert, aber durch die vielen Connections der Lehrer habe ich eine Einzelwohnung für die 5 Monate in Island für 800€ bekommen. Die Lage war perfekt, da die Bushaltestelle nicht weit entfernt war und ich nur 10 Minuten bis zur Schule gefahren bin.

Finanzen

Island ist – wie man auch schon vermutet – recht teuer. Die Ausgaben für Lebensmittel und Nahrung sind sehr hoch. Für den Öffentlichen Nahverkehr habe ich mir eine Monatskarte zugelegt, welche zwischen 300 und 500€ für ein halbes Jahr kostet. Für freizeitliche Aktivitäten sollte man auch genug Geld einplanen, sodass man für Freizeit, Lebensmittel und Miete im Monat um die 1000€ einplanen sollte.

Gefördert wurde ich durch das ERASMUS+ Programm und Auslandsbafög, wodurch ich monatlich einen Zuschuss von ungefähr 700€ bekam. Diese beiden Förderungsmöglichkeiten sollte man unbedingt wahrnehmen. Zwar ist es einiger Papierkram, den man hierfür ausfüllen muss, aber es lohnt sich.

Leben an der Schule

Mein Alltag an der Schule war jeden Tag der Gleiche. Ich bin früh 7.30 Uhr in die Schule gefahren. Um 8.15 Uhr begann die Schule. 11.30 Uhr hatten wir Mittagspause und um 14.10 Uhr endete normalerweise die Schule. Die ersten 3 Wochen musste ich aufgrund von zusätzlicher Kinderbetreuung jeden Tag bis 16.30 Uhr arbeiten, aber normalerweise musste ich 2 Mal in der Woche bis 15.15 Uhr und die anderen Tage bis 14.10 Uhr arbeiten. Alle Lehrer waren sehr nett und die Atmosphäre im Kollegium immer sehr angenehm und freundlich. Die Lehrer kommen sehr gut untereinander klar und der Zusammenhalt im Team ist sehr groß. Leider waren keine anderen Praktikanten an der Schule, weil die International School mit einer Gesamtanzahl von ca. 90 Kindern nur sehr klein ist. Dadurch fällt es einem recht schwer Anschluss und soziale Kontakte mit Gleichaltrigen aufzubauen.

Ich hatte jedoch die Möglichkeit ein wenig Geld dazu zu verdienen, indem ich jeden Morgen früher in die Schule kam, um diese aufzuschließen. Die Stunden, die sich dabei ansammelten, bekam ich von der Schule am Ende meines Praktikums bezahlt.

Freizeit

Reykjavik ist kleiner als gedacht. Das Freizeit- und Kulturangebot ist auch dementsprechend beschränkt. Es gibt zwar zahlreiche Museen in der Stadt, aber die Freizeitangebote und das kleine Stadtzentrum geben nicht sehr viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Am meisten zu bieten hat die Natur im Umland, welche mit einem Mietauto oder teilweise Bus schnell zu erreichen ist. In Island gelten Wal oder Haizunge als Delikatesse. Ich habe es zwar nicht ausprobiert, aber es wurde mir gesagt, dass es sich lohnen würde.

Alles in allem fand ich die Natur und das Land am beeindrucktesten. Man sollte unbedingt die Insel umrunden! Snaefellsnes – eine kleine Halbinsel nördlich von Reykjavik – war mein absoluter Lieblingsort, da es ruhig ist, aber die Natur einfach wunderschön. Aber die ganzen Gletscher im Osten, sowie die zahlreichen Wasserfälle im Land sind auch sehenswert. Nicht vergessen, sollte man den Aufstieg auf Esja – den „Hausberg“ Reykjaviks. Der Blick von dort oben ist unglaublich schön, auch wenn die Wanderung zur Spitze recht anstrengend und steil ist. Selbst in der Gegend um Reykjavik gibt es viele Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Was man nicht verpassen darf, ist es in heißen Quellen zu baden. In Hveragerdi erreicht man einen heißen Fluss nach einer einstündigen Wanderung und in Fludir (nahe des Golden Circle) findet man auch eine kleine versteckte heiße Quelle, in der es sich lohnt zu baden  (besonders bei Sonnenuntergang).

Allgemein

Das Praktische an Island ist, dass es in die meisten Verträge von deutschen Mobilfunkanbietern mit eingebunden ist, sodass man sich nicht extra eine neue SIM Karte zulegen muss.

In Reykjavik habe ich mich vorwiegend mit dem Bus fortbewegt, da es das einzige öffentliche Verkehrsmittel ist und das Busnetz sehr gut ausgebaut ist. Wenn man weiter ins Land wollte, musste man jedoch auf einen Mietwagen umsteigen. Anders konnte man sich nur schlecht fortbewegen im Land. Wenn man in den Norden oder Osten will, kann man auch mit dem Flugzeug vom Domestic Airport aus fliegen.