London, Vereinigtes Königreich (DAS)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus London, Vereinigtes Königreich

Deutsche Schule London, Vereinigtes Königreich (Kunst/ Englisch)

Deutsche Schule London; Klassenzimmer
Deutsche Schule London; Klassenzimmer
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: Februar 2023 – Juli 2023 (SoSe 2023) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Ich hatte mich 1.5 Jahre vor Beginn des Praktikums via E-Mail bei der Schule beworben. Die Schule erwartet dafür ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf sowie ein ausgefülltes Formular für Praktika, das man auf der Website der Schule findet. Circa ein halbes Jahr später, also ungefähr ein Jahr vor Praktikumsbeginn, wurde ich dann zu einem Online- Bewerbungsgespräch über Zoom eingeladen. Kurz daraufhin habe ich die E-Mail mit der Bestätigung zum Praktikum erhalten.

Da der Brexit mittlerweile vollzogen ist, ist nun leider auch ein Visum notwendig. Die Informationen zur Beantragung bekommt man von der Schule. Zusätzlich bekommt man nach Praktikumsbeginn auch den Großteil der Visumkosten von der Schule erstattet. Für das Visum ist auch ein Reisepass notwendig. Außerdem braucht die Schule auch ein erweitertes Führungszeugnis aus Deutschland, das rechtzeitig vorher beantragt werden muss.

Für mein Praktikum habe ich eine Auslandskrankenversicherung beim DAAD abgeschlossen. Die kostet nur unter 30€ im Monat, kann aber nur abgeschlossen werden, wenn man aus EU Geldern finanziert wird (also entweder Geld von Erasmus+ oder DAAD bezieht). Zum Glück musste ich diese nicht in Anspruch nehmen.

Ein Flug von deutschen Flughäfen kostet meist 30-100€. Ich selbst bin über den Flughafen London-Stansted angereist. Da dieser jedoch außerhalb der Stadt nord-östlich liegt, ist die Fahrt von dort bis in den Stadtteil der Schule noch recht lang (~2 Stunden) und kostet nochmal mehr. Der Flughafen Heathrow liegt am gelegensten zur Schule.

Da ich über das Sommersemester in London war, habe ich fast alle Arten an Klamotten gebraucht: Im Februar bin ich noch in Pullover und Winterjacke rumgelaufen, etwas später dann in einer kürzeren Jacke bis hin zu kurzen Hosen und T-Shirt. Persönlich bin ich mit einem Koffer und weniger Kleidungsstücken angereist und habe mir dann neue in London gekauft. Essenziell sind in London Reiseadapter wegen der anderen Steckdosentypen und Regenausstattung.

Unterkunft

Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich in einer WG in Laufnähe der Schule gewohnt. Diese Wohnung wurde in einem Informationsschreiben von der Praktikumskoordinatorin etwa ein halbes Jahr vor Praktikumsbeginn empfohlen. Man bekommt dann außerdem die Kontaktdaten der aktuellen Praktikant:innen und kann diese bezüglich einer Übernahme deren aktuellen Wohnungen anschreiben. Es gibt einige Wohnungen, die seit Jahren von Praktikant:innen zu Praktikant:innen weitergegeben werden, weshalb der Einzug dort sehr leicht und sicher ist.

Finanzen

In England kann man eigentlich überall mit Karte zahlen. In meinem gesamten halben Jahr habe ich nur zwei Mal Bargeld gebraucht: Bei meinem Barber (türkischer Friseur) und bei Arcade Automaten. Ansonsten kann man (und muss sogar meist) selbst bei Straßenständen mit Karte zahlen. Dafür empfehle ich internationale Kreditkarten wie z.B. Wise oder Revolut. Die Lebenskosten in London sind allgemein höher als in Deutschland. Zur Übersicht sind hier meine groben Einnahmen und Ausgaben aus meinem Praxissemester aufgelistet:

"Einnahmen“:

  • Gratis „full lunch“ jeden Schultag mittags (Hauptgericht, Salatbar, Suppe, Nachspeise)
  • Erasmus+ Förderung 460€ p.m. (ich weiß leider nicht, ob das auch später noch angeboten wird wegen des Brexits)
  • DAAD-Stipendium ist möglich
  • Auslands–Bafög
  • Nachhilfe: Es besteht die Möglichkeit an der Schule privat Schüler:innen Nachhilfe zugeben, die großzügig bezahlt wird

Ausgaben:

  • Nahverkehr: Der Nahverkehr ist recht teuer (1.75 Pfund Pro 1h Busfahren, Zug/Tube ist meist teurer). Ich empfehle eine Railcard, die pro Jahr 30 Pfund kostet (also einmal abschließen). Damit ist die Tagesgrenze im Nahverkehr niedriger. Bei mir sind das aktuell 7.70 Pfund pro Tag (wenn du von Richmond/Kingston, wo die Schule ist, ins Stadtzentrum hin und zurück fährst, würdest du auf jeden Fall sonst immer drüber kommen)
  • Wohnen: Alle Praktikant:innen zahlen für WG Zimmer gerade ca. 650-750 Pfund monatlich (all bills included also keine Nebenkostennachzahlungen). Falls man da sparen will, sind Hostfamilien auch eine gute Option

Leben an der Schule

Es gibt immer eine Praktikumsbeauftragte, die sich um alle Praktikanten an der Sekundarstufe kümmert und diese auch an der Schule willkommen heißt. Für die einzelnen Fächer gibt es keine direkten Zuständigkeiten, man darf sich an der Schule recht frei aussuchen, bei welchen Lehrer:innen man in den Unterricht geht und wo man auch später unterrichtet – man muss diese aber natürlich vorher fragen. Damit kann man sich auch den Stundenplan recht frei einteilen. Dabei muss man nur die Stundenvorgaben der Uni sowie des Visums im Blick behalten. Grundsätzlich sind die Lehrer:innen meiner Erfahrung nach sehr offen für Praktikant:innen im Unterricht gewesen und auch die Willkommenskultur an der Schule war toll. Leider sehen manche Lehrer:innen einen trotzdem „nur“ als Praktikanten, weshalb man nicht ganz gleich ist.

Insgesamt lernen aktuell ca. 870 Schüler:innen an der Deutschen Schule London (mit Kindergarten und Grundschule). Die Schule versucht Klassengrößen von 20-24 Schüler:innen zu haben, aufgrund von verschiedenen Jahrgängen gibt es jedoch auch einzelne Klassen mit weniger und mehr Schüler:innen. In jedem Klassenzimmer gibt es Computer und Beamer/Smartboard. Alle Schüler:innen ab Klasse 9 besitzen außerdem ein eigenes iPad für den Unterricht. Für die Jahrgangsstufen darunter gibt es vier Klassensätze iPads, die man vorher für den Unterricht buchen kann.

Falls man Interesse hat, kann man sich auch bei verschiedenen AGs, Klassenfahrten, Korrekturen, Ausflügen etc. beteiligen. Man darf zwar aufgrund des Freiwilligenvisums dafür nicht bezahlt werden, jedoch hat die Schule die Möglichkeit als Dankeschön z.B. Amazon Gutscheine auszustellen.

Freizeit

Als eine der größten Städte Europas bietet London so gut wie alles an Freizeitmöglichkeiten. Sehr gerne bin ich in Musicals und Theaterstücke im West End gegangen, für die man z.B. bei der App/Website TodayTix günstige Rush Tickets erwerben kann. Dabei handelt es sich um Restkarten auf sehr guten Plätzen, die für Vorstellungen des gleichen Tages ab 10 Uhr freigeschalten werden. So konnte ich zum Beispiel schon in der dritten Reihe vor der Bühne für nur 30 statt über 100 Pfund sitzen. Bei weiteren Aktivitäten (Minigolf, ...) gibt es auch meist Studierendenrabatte. Denkt deshalb auf jeden Fall an eure Thoska und haltet Ausschau nach „Concession“ (=ermäßigt) Preisen. Trotzdem kosten die meisten Freizeitaktivitäten um die 20 Pfund (recht teuer, auch Kino etc.).

An Wochenenden und in Ferien habe ich außerdem auch andere Teile Großbritanniens erkundet. Man kann mit Zügen günstig fahren (wenn man sich eine Railcard holt). Dann kommt man schnell beispielsweise an die Küste nach Brighton oder Portsmouth, kann Liverpool mit den Beatles oder Manchester erkunden oder auch einfach kleinere, ländlichere Städte kennenlernen. Persönlich habe ich aber die meiste Zeit trotzdem lieber in London verbracht, da man auch diese Stadt in dem halben Jahr nicht ganz erkunden kann (es gibt immer einen neuen Stadtteil zu besuchen).

Allgemein

Während meines Praktikumszeitraums konnte ich durchweg meinen deutschen Handyvertrag weiterbenutzen. Rückblickend würde ich jedoch eine englische SIM-Karte holen, da die Verträge dort um einiges günstiger sind und ich so hätte Geld sparen können. Auf meinem Weg musste ich jedoch keine Nummer wechseln.

Ich habe in London meist den Nahverkehr genutzt da dieser wirklich sehr gut ausgebaut ist (U- Bahnen haben alle einen Takt von 2-10 min an jedem Tag, 10min auch nur in sehr entfernten Gebieten). Zwei Praktikant:innen sind jedoch mit ihrem Auto aus Deutschland gekommen und konnten so auch einfach Tages- und Wochenendtrips machen. Laut deren Aussage ist auch der Sprit dafür günstig.

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 464 kb zu finden.

Deutsche Schule London, Vereinigtes Königreich (Chemie/ Sport)

Deutsche Schule London
Deutsche Schule London
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: August 2020 – Januar 2021 (WiSe 2020/21) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Ich habe mich bereits ca. 16 Monate im Voraus an der Deutschen Schule London beworben und musste auch direkt ein Bewerbungsformular etc. ausfüllen, welches man auf der Schulwebsite findet. Für die Bewerbung brauchte ich auch kurz vor meiner Abreise ein polizeiliches Führungszeugnis. Zu meiner Zeit benötigte ich noch kein Visum, aber durch den Brexit brauchen alle neuen Praktikanten ein Visum. Außerdem musste man sofort nachdem man in London angekommen ist ein Formular ausfüllen, wobei man auch seine Wohnadresse in London angeben muss. Diese Adresse muss man aber durch z.B. ein eigenes englisches Konto bestätigen können. Ich bin krankenversichert bei der Debeka und musste keine separate Auslandsversicherung abschließen.

Nach London reiste ich immer per Flugzeug (20-50 Euro), und bin immer in Stansted gelandet. Dieser Flughafen liegt ein bisschen Außerhalb und man muss mit dem Bus/der Bahn nach London reinfahren (ca. 1,5 h). Zurück bin ich über Gatwick oder Heathrow Airport geflogen. Diese Flughäfen kann ich eher empfehlen, da sie zentraler liegen.

Auf keinen Fall auf der Packliste für einen Aufenthalt in London dürfen Regenklamotten fehlen!

Das Schuljahr hat am 01.09.2020 begonnen und ich bin 2 Tage im Voraus angereist. Wir hatten allerdings auch die 2 Tage vorher eine Schulbesichtigung. Die erste Woche bis zum Donnerstag waren alle Lehrerkonferenzen und allgemein fanden organisatorische Sachen statt. Vor der Abreise sollte man unbedingt alle Uniaufträge etc. mit sich führen, damit man diese auch im Praxissemester erfüllen kann.

Unterkunft

Ich habe in einer deutsch/italienischen Gastfamilie gewohnt, wo die 3 Töchter ebenso alle die Deutsche Schule London besuchten. In einer Gastfamilie zu wohnen kann ich sehr empfehlen, da man immer einen Ansprechpartner hat, der sich in London auskennt. Ich musste für meine Gastfamilie gar nichts bezahlen, da ich Aufträge wie Hausaufgabenbetreuung und Kinderbetreuung übernommen habe.

Durch andere Praktikanten, die vorher auch schon an der Deutschen Schule London gearbeitet haben, konnte ich einige Gastfamilien kontaktieren und habe so auch meine Gastfamilie gefunden. Die E-Mail-Adressen der Praktikanten habe ich von unserer Ansprechpartnerin an der Schule bekommen. Sonst kann ich auch www.spareroom.co.ukExterner Link empfehlen.

Finanzen

In London sind die Lebenshaltungskosten sehr teuer. Ich kann deshalb empfehlen sich von einer Organisation fördern zu lassen. Dazu kann man sich beim DAAD (ca. 1000 Euro p.M.) oder bei Erasmus+ (ca. 550 Euro p.M.) bewerben. Ich persönlich bekam eine Förderung von Erasmus+, was für mich total ausreichte. Am besten ist es, wenn man sich frühzeitig um eine Förderung kümmert, damit man genug Zeit hat dafür das ganze Material zu sammeln. Zusätzlich habe ich mir ein kostenloses Konto bei der DKB angelegt, damit ich beim Bezahlen und Geldabheben keine weiteren Kosten habe.

Leben an der Schule

An der Deutschen Schule London gibt es in der Verwaltung eine Koordinatorin (Rosa Deischl), die sich um unsere ganzen organisatorischen Dinge gekümmert hat. Außerdem hatten wir auch eine Ansprechpartnerin bei den Lehrern.

Man kann sich seine Stunden in der Woche frei aussuchen, bei denen man dabei sein will. Normalerweise hatte ich einen Tag von morgens um 8.30 Uhr bis nachmittags um 16:00 Uhr. Praktikanten werden gerne als Pausenaufsicht eingesetzt (45 min). Für diese Aufsichten bekommt man sogar Lohn ausgezahlt.

Meine Zeit an der Deutschen Schule London habe ich mit 4 weiteren Praktikantinnen verbracht. Die Deutsche Schule London hat Kapazitäten für ca. 700 Schüler/Innen und die Klassenstärke liegt zwischen 15 und 25 SuS. Das Kollegium war sehr jung und auch sehr kooperativ und hilfsbereit. Die Fluktuationsrate an der Schule ist sehr hoch. Ich durfte mich sehr viel einbringen, vor allem bei der Organisation von Sportfesten, der Planung von Unterrichtsstunden und -Einheiten, mit Nachhilfestunden (sehr gut bezahlt), bei Aufsichten über die Pause, aber auch Lernzeiten.

Freizeit

London ist eine wunderschöne Stadt, in der man normalerweise unglaublich viel machen kann. Ich war leider zur Zeit der Corona-Pandemie hier und konnte nicht ganz so viel machen. Zusammen mit den anderen Praktikant/Innen habe ich ganz viele Stadtteile erkundet. Wir sind auch mit dem Zug an die Küste Englands gefahren und haben dort Urlaub gemacht. Sonst ist London zur Weihnachtszeit sehr attraktiv und die Stadt ist unglaublich schön geschmückt. Ich kann besonders empfehlen auf die Tower-Bridge und Sky-Gardens bei schönem Wetter zu gehen. Von dort aus hat man einen guten Blick auf die ganze Stadt. Auch geführte (kostenlose) Touren, wie die Jack-the-Ripper-Tour oder die Graffiti-Tour kann ich sehr empfehlen.

Allgemein

Ich konnte in England, trotz des Brexits weiterhin meine Vodafone-SIM-Karte benutzen, ohne zusätzlich einen Auslands-Tarif zu bezahlen. Um mit der Underground/Overground durch London zu fahren, lohnt es sich eine Oyster-Card zu leihen. Zur Schule bin ich ungefähr eine halbe Stunde zu Fuß an der Themse entlanggelaufen, was jeden Morgen ein schönes Erlebnis gewesen ist. Um in andere Stadtteile zu kommen, lohnt es sich mit der U-Bahn oder dem Bus zu fahren. Falls man etwas weiter von der Schule weg wohnt, lohnt es sich auch ein Fahrrad zu kaufen und dieses zu nutzen, weil das wahrscheinlich auch das schnellste Fortbewegungsmittel in London ist.

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 496 kb zu finden.