Las Palmas de Gran Canaria, Spanien (DAS)

Lesen Sie hier Erfahrungberichte aus Las Palmas, Spanien

Colegio Alemán Las Palmas de Gran Canaria, Spanien (Doppelfach Kunst)

Eindrücke aus der Zeit in Las Palmas
Eindrücke aus der Zeit in Las Palmas
Foto: Aus dem Erfahrungsbericht

Zeitraum: Februar 2023 – Juni 2023 (SoSe 2023) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Meine Bewerbung an der Deutschen Schule Las Palmas de Gran Canaria erfolge gut ein Jahr vor dem Start meines Praktikums über E-Mail. Zuvor hatte ich mir meine Möglichkeiten online über die interaktive Karte der FSU angesehen und die Website der Schule hat explizit darauf hingewiesen, dass sie Praktikant*innen annehmen und welche Dokumente sie genau fordern. Diese habe ich mir zusammengestellt (Führungszeugnis, Lebenslauf, Motivationsschrieben, etc.) und innerhalb weniger Tage schon eine Zusage für das SoSe 2023 bekommen. Der E- Mail-Kontakt war immer freundlich, zu unterschreibende Dokumente wurden zügig bearbeitet. Kurz vor dem Start meines Praktikums (im Dezember) wurde eine Vernetzungs-und Informationsmail an alle Anfangenden und Aufhörende Praktikant*innen versendet, sodass wir uns bereits im Vorhinein kennen lernen konnten. Ich war zudem positiv überrascht, dass wir so viel Praktikant*innen sind und habe mir ab dem Zeitpunkt keine Gedanken um soziale Kontakte mehr gemacht.

Ich bin mit dem Flugzeug angereist (Fähre dauert ca. 2 Tage vom südspanischen Festland aus), man sollte mit um die 200€ rechnen, dieses wie bei den meisten Flügen ca. 3 Monate vorher buchen, spontan geht aber auch manchmal und liegt außerhalb der Schulferien noch im Rahmen.

Viele andere Praktikant*innen haben den Fehler gemacht, keinen Reisepass mitzunehmen, wodurch es Ihnen nicht möglich war, z.B. nach Marokko in den Ferien mitzureisen (plant einfach ein auch nach Afrika, etc. zu reisen, günstiger werdet ihr nie nach Marokko kommen! Vergesst vielleicht auch nicht euren Impfpass und weitere Dokumente damit ihr euch offenlassen könnt, was ihr nach dem Praktikum noch macht. Ich habe tatsächlich den Fehler gemacht viel Zeug (z.B. Bücher) mitzunehmen, da ich dachte es hier nicht erwerben zu können – ganz im Gegenteil! Hier gibt es alles und nutzt den Standort, um euch etwas zu leisten, reist lieber mit weniger Klamotten an, Computer, eventuell iPad, Badeklamotten und Sonnenbrille sollten aber auf jeden Fall nicht fehlen.

Durch Krankheit musste ich später anreise, was jedoch kein Problem dargestellt hat. Ich bin so ca. 1 Woche vor Beginn des Praktikums angekommen, würde auch mindestens 1-2 Wochen „Eingewöhnungszeit“ empfehlen.

Obwohl ich kein spanisch spreche und hier wenige Menschen Englisch sprechen, bin ich mit Hilfe von meinen Mitbewohnerinnen und anderen Praktikant*innen gut zurecht gekommen. Behördliche Dinge sind dagegen sehr stressig ohne Spanisch-Kenntnisse und generell würde ich es jedem empfehlen einen Sprachkurs vorher und auch vor Ort zu machen.

Finanzen

Die Preise sind seit der Corona-Pandemie extrem gestiegen und können mit den deutschen Einkaufspreisen (je nach dem: Käse ist hier extrem teuer, Papaya aber sehr günstig) verglichen werden. Die restlichen Kosten werden euch aber überraschen, da viele Dinge in Spanien einfach günstiger sind. Maniküre gibt es hier für die Hälfte wie in Deutschland, jedes Piercing kostet hier nur 15€, die öffentlichen Verkehrsmittel sind bei 40 Cent pro Fahrt (Las Palmas) und ein paar Euros (Überlandbusse) sehr billig. Zudem kann mit der Residencia (leider sehr schwer/aufwendig zu erhalten) noch günstiger auch zwischen den Kanarischen Inseln gereist werden. Freizeitaktivitäten wie Tanzkurse liegen im normalen Rahmen, Ausgehen kann schon mal teurer werden. Dafür gibt es hier an jeder Ecke Cafes, Churrerias, Bars, etc. in denen für einen schmalen Taler gesnackt werden kann.

Ich finanziere mir meinen Aufenthalt und meine weiteren Reisen mit Ersparnissen der letzten 1,5 Jahren und einer Erasmus+ - Förderung. Die DAAD-Förderung ist leider schwer zu erlangen, vor allem da Auslandsaufenthalte seit Corona wieder zunehmen und viele Anträge für außerhalb von Europa gefördert werden (so habe ich es jedenfalls erlebt). An der Schule selbst suchen immer mal wieder Eltern nach Nachhilfe, mit dem sich etwas dazuverdient werden kann. Ich würde es nicht empfehlen während des Praktikums noch einen Nebenjob anzufangen, da der Arbeitsaufwand der Schule in Kombination mit den universitären Abgaben doch sehr hoch ist und man seine Freizeit ja auch zum Erkunden nutzen will. Grundsätzlich sind wir hier ja in Europa, sodass es keine Einschränkungen gibt, in Las Palmas gibt es sogar eine Deutsche Bank an der ich z.B. gratis abheben konnte (kommt aufs Bankunternehmen an). In Spanien ist Kontaktlose Bezahlung sehr weit verbreitet, sodass Bargeld nur für wenig Dinge nötig ist. Sogar beim Pausenverkauf der Schule kann mittlerweile mit Karte bezahlt werden.

Unterkunft

Während der 5 Monate habe ich in einer Erasmus-WG gewohnt. Die Vermieterin vermietet insgesamt 4 Wohnungen, 3 in meinem Haus und noch eine größere nur eine Straße weiter. Der Preis lag bei ca. 350€ im Monat, was für das zentrale Viertel „Alcaravaneras“ (welches ich nur Empfehlen kann!!) im Rahmen liegt. Der Vorteil ist, dass in der Wohnung auch andere Erasmus-Studierende wohnen, sodass man die Anbindung zum universitären Leben hat und Kontakte außerhalb der Schule knüpfen kann. Die Wohnung hatte alles, was man braucht, und ist sehr gemütlich eingerichtet. Ich hatte Glück, dass ich mich sehr gut mit meinen Mitbewohnerinnen verstehe und wir eine richtige Gemeinschaft geworden sind. Wir haben vor allem am Anfang sehr viele Ausflüge gemeinsam unternommen, später haben sich die Freundeskreise etwas auseinanderentwickelt und vor allem zum Ende merkt man, dass die Uni früher aufhört als das Praktikum und dadurch bei Abschieden und Abschlussabenden nicht immer teilgenommen werden kann (Arbeit am nächsten Morgen). Trotzdem kann ich es nur empfehlen dort zu wohnen und ich habe auch noch relativ spontan ein Zimmer bekommen, trotzdem würde ich empfehlen, ca. 2-3 Monate vorher schon Zimmer anzufragen. Ich selbst habe mich erst 3 Wochen vorher darum gekümmert, ein Freund erst bei der Ankunft. Irgendetwas findet man immer! Nur was ist dann die Frage, Stichwort: Schacht als Fenster. ;)

Das einzige Manko, wenn man zentral wohnt: Die Schule ist mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln extrem schlecht angeschlossen. Ich bin meist bei meiner Mentorin mitgefahren, da sie in meiner Nähe wohnt oder bei anderen Praktikant*innen, sie sich einen Roller gemietet haben. Diese Option ist zu empfehlen, dadurch fährt man statt 60- 80 nur noch 15-20 Minuten zur Schule!

Bei der Wohnungssuche ist es zu empfehlen, die vorherigen Praktikant*innen, mit denen Frau Bahmann uns vernetzt zu fragen, sodass gegebenenfalls einfach das Zimmer übernommen werden kann. Ansonsten gibt es mehrere Seiten, die wie WG-Gesucht funktionieren, z.B. Idealista.

Leben an der Schule

An der Schule werden die Sekundaria (5-12- Klasse) - Praktikant*innen von Frau Bahmann koordiniert und einem wird auch eine feste Mentor*in zugewiesen, die einen unterstützt und beratend zur Seite steht. Am Anfang gibt es einen Einführungstag, den ich leider durch Krankheit verpasst habe. Das ist aber nicht schlimm gewesen, generell ist der Schulkomplex recht klein und schnell zu verstehen. Kunst wird ohnehin nur in einem Raum unterrichtet. Ein typischer Praktikumstag ist immer von 8:00-13:10 mindestens, einmal die Woche muss eine Hausaufgabenbetreuung übernehmen werden, was aber nicht schlimm ist.

Der Ablauf richtet sich danach, was für Klassen gerade übernommen werden, und welche Abgaben anstehen. Generell habe ich anfangs nur hospitiert und dass relativ viel, um einige der Stunden schon abzuarbeiten und möglichst viel zu lernen, bevor ich selbst Klassen unterrichten durfte. Die Zeit außerhalb der Hospitation nutze ich, um etwas vorzubereiten, korrigieren oder Abgaben für die Uni zu machen. Das dauert auch länger als man manchmal meinen möchte! ;)

An der Schule werden um die 600 Kinder unterrichtet, dabei wird aber auch die Grundschule mit einberechnet, soweit ich weiß. Es gibt meist 3 Klassen pro Jahrgangsstufe mit um die 20 Kindern. Also relativ entspannt, jedoch sind spanische Kinder auch weniger „brav“ als deutsche Kinder, sodass man viel Klassenmangement zu tun hat, um die Rabauken unter Kontrolle zu bekommen. Die Kinder sind aber alle super herzlich und merken auch untereinander, wann es Zeit ist, leise zu sein und sich selbst zu regulieren.

Die Schule hat seit Corona ein neues Konzept, mittlerweile arbeiten Sie ab der 5. Klasse mit iPads, was natürlich seine Vorteile, aber auch seine Nachteile hat. Generell ist die Schule technisch sehr gut ausgestattet, sodass Kahoot, Mentimeter, Videos, Präsentationen etc. gut in den Unterricht eingebaut werden können.

Meine Mentorinnen waren großartig und haben mich immer in den Unterricht und den Prozess mit einbezogen. Ich durfte meine Meinung sagen, Feedback auch an sie als fertig ausgebildete Lehrkräfte geben, ich durfte Fehler machen, mir wurde konstruktiv gefeedbackt was ich besser machen kann und das Lob kam auch nicht zu kurz, sodass ich mich schnell verbessern, in meiner Lehrperson festigen und ausprobieren konnte. Ich habe durch mein Praktikum richtig Spaß am Unterrichten gefunden.

Freizeit

Die Insel hat ein riesiges Angebot an Freizeitaktivitäten. Die Canarios finden immer einen Grund zu feiern, sei es 1 Monat lang Karneval im Februar oder der „Dia de Canaria“, wenn du gerne Reggaeton hörst, bist du hier genau richtig. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in der Musikrichtung wohlzufühlen, hab es aber sehr schnell lieben gelernt und diese andere Art feiern zu gehen sehr genossen. Es gibt viele Möglichkeiten gratis, die Stadt ist sehr dahinter, alle Bewohner*innen die Möglichkeit zu geben, teilzunehmen.

Manche Praktikant*innen haben sich in Sportvereinen oder Fitness-Studios angemeldet, klar ist auf jeden Fall dass diese Insel ein Sport-Mekka ist. Ob Surfen, Volleyball, Kiten, Basketball, Tennis, hier gibt es wirklich jede Sommer- Sportart, die du dir vorstellen kannst. Die Insel ist auch zum Wandern sehr schön, mit einem Mietauto ist man schnell an allen Orten der Insel, teilweise sind die Wege schlecht bis gar nicht ausgeschildert und ausgebaut, es ist aber wahnsinnig schön durch die Wildnis zu streifen und mit etwas erfahreneren Bergsteigern trotzdem kein Problem, den Weg zu finden. Manche Touristenattraktionen sind zu empfehlen, schaut einfach was euch interessiert, ansonsten ist mein Lieblingsstrand von las Palmas El Confital bei La Isleta und die doch anstrengende Wanderung (Mit Übernachtung!!! Nur so ist es richtig schön) zu Playa Guigui ist ein Muss! Geht einfach raus und lauft durch die Gegend, es gibt endlos viel auf den Kanaren zu entdecken. Esst alles, was euch in die Hände fällt und taucht einfach ins spanische Lebensgefühl ein.

Viele weitere Eindrücke sind im folgenden Erfahrungsberichtpdf, 281 kb zu finden.