Zeitraum: September 2023 – Januar 2024 (WiSe 2023/24) | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandspraktikums
Die Kontaktaufnahme mit der Schule erfolgte ca. 15 Monate im Voraus. Ich habe meine Bewerbungsunterlagen per Mail an die Praktikumsverantwortliche der Schule gesendet. Auf der Schulwebseite findet man erste Informationen zum Praktikum und alle notwendigen Kontaktdaten. Die schriftliche Zusage erhielt ich ca. 10 Tage später. Bei der Praktikumsstelle wurde vor Praktikumsbeginn ein polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Nachweis zur Auslandskrankenversicherung verlangt. Das Führungszeugnis habe ich online beim Bundesamt für Justiz beantragt. Tipp: Wenn man nachweisen kann, dass man BAföG empfängt, erhält man dieses sogar gebührenfrei. Da der Antrag einige Wochen in Anspruch nimmt, empfehle ich es mindestens ca. 6 Wochen vor Praktikumsbeginn zu beantragen. Meine Auslandskrankenversicherung habe ich beim DAAD abgeschlossen. Die monatlichen Kosten betrugen 38,00 Euro. Angereist bin ich mit dem Flugzeug ab Frankfurt. Die Tickets habe ich ca. 3 Monate im Voraus gebucht und 180,00 Euro gezahlt. Da Gran Canaria auch ein beliebtes Urlaubsziel ist, empfehle ich so früh wie möglich zu buchen. Ich persönlich bin zwei Wochen vorher angereist, um bereits vorab ein wenig die Insel zu erkunden. Grundsätzlich würde ich empfehlen ein paar Tage vorher anzureisen, um schon einmal die Gegend zu erkunden und anzukommen, da in den ersten Schultagen sowieso schon viele neue Eindrücke dazukommen. Mein Praktikum fing am 11. 09.2023 an. Das Halbjahr startete eine Woche vorher. Der
letzte Schultag für mich war der 31.01.2024. Macht man das Praktikum im Winter, ist es auf jeden Fall empfehlenswert ein paar Pullover einzupacken und auch eine Regenjacke, da es auf der Insel ab Dezember gerne öfter regnet und es abends frisch wird. Die Wintermonate waren trotzdem angenehm warm und man konnte sich auch noch im Dezember und Januar an den Strand legen. Sollte man kein Spanisch sprechen, ist es von Vorteil, bereits vorab ein paar übliche Phrasen zu lernen, da die Kanaren oftmals auch nicht so gut Englisch sprechen können. An der Deutschen Schule spricht man aber hauptsächlich Deutsch, und im Normalfall ist unter den Praktikanten jemand, der Spanisch spricht und bei Behördengängen übersetzen kann.
Unterkunft
Die Schule hat einige Wochen vor Praktikumsbeginn alle ehemaligen und zukünftigen Praktikanten per Mail miteinander vernetzt. Uns wurde dann von ehemaligen Praktikanten eine Wohnung empfohlen. Die Vermieterin schrieben wir dann über die Kontaktanzeige auf "piso compartido"Externer Link an. Für mein WG-Zimmer habe ich 500,00 Euro exklusive Nebenkosten und Internet bezahlt. Das Internet kostete uns beispielsweise zusätzlich nur 6,00 Euro pro Monat, da ich in einer 7-er WG lebte. Die Wohnung befindet sich im Stadtteil Alcaravaneras in der Straße Calle Italia. Für mich war die Gegend die perfekte Ausgangslage für alle Freizeitaktivitäten. Zum Hafenstrand lief ich ca. fünf Minuten und zur Strandpromenade ca. 20 Minuten. Verschiedene Supermärkte sowie eine Shoppingstraße waren fußläufig erreichbar. Ebenfalls gab es viele kleine Restaurants und Cafés. Da die Schule allerdings außerhalb der Stadt liegt, ist diese mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht gut zu erreichen, weshalb ich empfehlen würde, sich in der Schule eine Fahrgemeinschaft zu suchen oder sich ein Roller oder Auto zu mieten. Falls es die Kapazitäten zulassen, ist es auch möglich, mit dem Schulbus zu fahren.
Finanzen
Die Miete für mein Zimmer betrug 500,00 Euro. Hinzu kamen die Internetkosten in Höhe von 6,00 Euro sowie andere Nebenkosten, die wir durch sieben Personen teilten. Eine Fahrt mit dem Bus kostete 1,40 Euro. Sollte man öfter fahren, so lohnt sich eine Monatskarte, die für alle unter 28 ca. 10,00 Euro kostet. Für den Schulbus habe ich 60,00 Euro im Monat gezahlt. Lebensmittel sind etwas günstiger als in Deutschland und auch in Cafés oder Restaurants kann man oft für weniger Geld sehr gut essen. Obst und Gemüse habe ich gerne in der Markthalle (Mercado Central) gekauft, in der auch die Locals einkaufen gehen. Regionales Obst und Gemüse konnte man hier frisch und preiswert kaufen. Falls man mal Frühstück vergessen hat, gibt es in der Cafeteria der Schule verschiedene belegte Brötchen etc. für einen kleinen Preis zu kaufen. Ich habe dort auch oft gerne meinen Unterricht vorbereitet und einen Kaffee für 1,20 Euro genossen.
Von der Schule gab es keine finanzielle Unterstützung, allerdings haben wir öfter Anfragen zu Nachhilfe-Jobs erhalten, mit denen man sich etwas dazuverdienen kann. Während des Praktikums habe ich Förderung in Form von Auslands-BAföG und Erasmus erhalten. Beim Auslands-BAföG empfiehlt sich auf jeden Fall, dies weit im Voraus zu beantragen, um die Förderung zu erhalten, während man noch vor Ort ist.
Leben an der Schule
An der Schule gab es einen Willkommenstag, an dem uns die Schule gezeigt wurde und wir dem Kollegium vorgestellt wurden. Von der Schule bekamen wir eine Infomappe mit allen nützlichen Informationen zum Leben auf Gran Canaria und erste Fragen konnten gestellt werden. Die ersten zwei bis drei Wochen haben wir so viel wie möglich hospitiert und nach ungefähr einem Monat erstellten wir unseren festen Stundenplan. Grundsätzlich ist man beim Planen des Stundenplans flexibel. Die Praktikanten werden aber gebeten, mindestens einen Nachmittag an der Schule zu sein, um bei einer Nachmittagsaktivität zu unterstützen. Hierzu zählt z.B. Hausaufgabenbetreuung, Schülerzeitung, Nachhilfe etc. Da mein Fach (Spanisch) nur nachmittags unterrichtet wurde, fiel dies bei mir weg. Zusätzlich haben wir unseren Mentoren/Mentorin für das jeweilige Fach ausgesucht. Die Mentoren standen immer mit Rat und Tat zur Seite, worüber ich sehr dankbar war. Nach einem Monat an der Schule fing ich an, regelmäßig selbst Unterrichtsstunden zu halten. Üblicherweise sprach ich den Unterricht kurz vorher mit meinen Mentoren ab und erhielt danach auch Feedback. In meinen Freistunden setzte ich mich ins Lehrerzimmer oder in die Cafeteria und erledigte dort Sachen für die Uni oder plante den Unterricht.