Gdańsk/ Danzig, Polen (Fit)
Szkoła Podstawowa im. Kunegundy Pawłowskiej, Trąbki Wielkie, bei Gdańsk, Polen (Geschichte/ Deutsch)
Zeitraum: Sommersemester 2019 | Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandspraktikums
Ich bewarb mich im Rahmen des SCHULWÄRTS!-Programms beim Goethe-Institut ca. zehn Wochen vor Praktikumsbeginn um ein Stipendium für mein Praxissemester im Ausland. Die Vermittlung an meine Praktikumsschule nach Polen erfolgte dabei gänzlich über das Goethe-Institut. Nach Gdańsk reiste ich bequem per Bahn von Jena über Berlin am Wochenende vor meiner ersten Schulwoche an. Ein Zugticket kostet mich (mit BC 50) etwa 60€. Da ich viel im Bereich DaF unterrichtete und ich in diesem Bereich über keine Vorerfahrung verfügte, hätte mir sicherlich eine didaktische Einführung für meine erste Stunden sehr geholfen.
Unterkunft
Ich bezog ein kleines Zimmer in einer WG in Gdańsk und zahlte dafür umgerechnet etwa 215€ Miete pro Monat. Gefunden hatte ich die Wohnung über die Seite erasmusu.com (https://erasmusu.com/de). In der Facebookgruppe MUG English Division Marketplacewerden auch immer wieder Zimmer/Wohnungen/Ap-partements angeboten (https://www.facebook.com/groups/534912306556610/).
Meine Wohnung lag genau zwischen der Alt- bzw. Innenstadt und dem studentisch geprägten Viertel Wrzeszcz an der Straßenbahnstation Traugutta 02. Zum Hauptbahnhof, von wo der Bus nach Trąbki Wielkie abfuhr, brauchte ich per Straßenbahn etwa 15 Minuten. Der Bus in den 30 km südlich von Gdansk gelege-nen Schulort Trąbki Wielkie brauchte laut Plan 40 Minuten; allerdings zog sich die Fahrt aufgrund des Berufsverkehrs in der Regel auf bis zu einer Stunde.
Finanzen
Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten in Polen wesentlich geringer als in Deutschland. Für ein Monatsticket für den Schulbus zahlte ich etwa 35€ und für den Öffentlichen Nahverkehr Gdańsk etwa 22€. Ausgehen in Restaurants, Cafés, Bars, Eintritte, Lebensmittel Zugtickets, etc. waren bei gleicher Qualität günsti-ger als in Deutschland. Für die Miete in Höhe von 800 bis 1200 Złoty sollte man ein solides Zimmer in einer WG in Gdańsk bekommen. Dabei gilt (wie in jeder anderen Stadt auch): Je zentraler, desto teurer. Sowie: Zimmer/Wohnungen in Plattenbauten sind günstiger als Altbauten.
Neben der zu zahlenden Miete standen mir durch das SCHULWÄRTS!-Stipendium des Goethe-Instituts monatlich 500€ sowie eine einmalige Reisekostenpauschale von 1000€ zur Verfügung, welche in Summe locker reichten.
Leben an der Schule
Neben der Deutschlehrerin, die als meine Mentorin fungierte, hatte ich jederzeit die Möglichkeit, organisatorische Unterstützung durch das Goethe-Institut in Warschau oder durch SCHULWÄRTS!-Team in München zu erhalten. Die erste Stunde begann um 07:30 Uhr, was bedeutete, dass mich mein Wecker um kurz nach 5:00 Uhr weckte. Der Schultag endete mit der achten Stunde um 15:10 Uhr. Dazwischen hatte man um 11:00 Uhr eine halbe Stunde Zeit, in der schulischen Mensa Mittag zu essen. Für Kaffee war immer in der jeweils zehnminütigen Pause zwischen den einzelnen Stunde Zeit. Meine Arbeitszeiten ergaben sich flexibel und richteten sich nach meinen jeweiligen Tätigkeiten.
Insgesamt besuchten etwa 360 SchülerInnen die Schule, welche alle Deutsch lernten. Obwohl zwischen einigen LehrerInnen und mir eine Sprachbarriere bestand, war der Umgang von Seiten des Kollegiums mir gegenüber im gesamten Verlauf des Praktikums sehr freundlich und hilfsbereit. Neben den Hospitationen und selbstgehaltenen Stunden in meinen Fächern Deutsch und Geschichte erteilte ich einzelnen SchülerInnen, die sich jeweils in der Vorbereitung auf eine externe Deutschprüfung befanden, zusätzlichen Einzelunterricht. Des Weiteren bekam ich durch das Goethe-Institut Warschau die Möglichkeit an zwei Fort-bildungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache teilzunehmen.
Freizeit
Die Stadt Gdańsk hat viel Sehenswertes zu bieten, für das die mir verbliebende Freizeit kaum ausreichte. Neben vielen Cafés, Bars, Restaurants, Kinos, Konzertorten, etc. gab es zwei Theater, eine Philharmonie sowie die beiden landesweit bekannten Museen über die Solidarnosc-Bewegungen und den Zweiten Weltkrieg. Das großzügige Hafengelände eignet sich bestens für ausgedehnte Spaziergänge und der Stadtstrand Brzeźnoist der perfekte Ort, um nach der Schule auszuspannen.
Falls Gdańsk zu klein wird, bieten sich Ausflüge in die Umgebung z.B. nach Gdynia, Sopot oder die Halbinsel Hel durch die gute Zugverbindung an. Auch andere Städte wie Warschau oder Poznań(Posen) sind ein Besuch wert. In Warschau beeindruckte mich besonders das Museum POLIN, welches sich mit der tausendjährigen jüdischen Geschichte in Polen auseinandersetzt. Um authentische polnische Küche kennenzulernen, empfiehlt sich ein Besuch in den sogenannten Bar mleczny(Milchbars), die in der gesamten Stadt verteilt zu finden sind. Eine besondere kulinarische Spezialität Polens sind Pierogi. Das beste Restaurant der Stadt dafür ist die Pierogarnia Mandu. Die lange Wartezeit lohnt sich!
Allgemeines
Um ein Monatsticket für den Nahverkehr in Gdańsk kaufen zu können, braucht man eine Gdańsk City Card. Diese kann man sich in einem Büro des Öffentlichen Nahverkehrs im Gebäude des Hauptbahnhofes kaufen. Falls du kein Geld für einen Polnisch Sprachkurs ausgeben willst/kannst, hast du die Möglichkeit im Solidarnosc-Zentrum wöchentlich stattfindende Polnisch-Sprachkurse zu besuchen, die kostenlos sind.