Hongkong, China (DAS)

Lesen Sie hier Erfahrungsberichte aus Hongkong, China

German Swiss International School, Hong Kong, China (Englisch/ Evangelische Religionslehre)

Zeitraum: September 2019 – Januar 2020 (WiSe 2019/20) | Schulinfos: hierExterner Link

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Die Kontaktaufnahme mit der Praktikumsschule erfolgte initiativ, da ich die Schule bereits kannte. Auf der Webseite der GSIS ist die Möglichkeit eines Praktikums als Lehramtsanwärter aber auch eigens ausgeschrieben. Da ich bereits lange Interesse an einem Praktikum an dieser Schule hatte, erfolgte der erste Emailkontakt bereits im Juni des Vorjahres, wo ich jedoch darauf verwiesen wurde, mich zu einem späteren Zeitpunkt (Januar/Februar) erneut zu bewerben. Für die Fristen in Jena war das zwar etwas knapp, dennoch setzte ich alles auf die eine Karte und gab auf Anraten meiner Praxisberaterin bei der Bewerbung für das Praxissemester an, dass ich das Praktikum im Ausland machen wolle aber noch kein Kontakt zu der Auslandsschule bestehe. Ich war in der glücklichen Lage, kein Visum zu brauchen, aber die Schule gab an, dass sie für einen solchen Antrag eine Vorlaufszeit von drei Monaten bräuchte. Zu diesen Vorgängen kann ich leider keine Angaben machen, aber ich denke ich hätte schon einen Visumsantrag gestellt und zusätzlich Bewerbungen bei anderen Schulen in HK eingereicht. Für ein Praxissemester in Hongkong würde ich jedem sehr ein Stipendium der DAAD ans Herz legen. Nach einem Ranking von welt.de zu den teuersten Städten der Welt aus dem Jahre 2016 belegte Hongkong in der Kategorie Lebenshaltung und Wohnen den stolzen ersten Platz. Gefühlt hat sich daran in den letzten Jahren auch nichts geändert. Das soll aber niemanden abschrecken. Es gibt ein neues Stipendienprogramm vom DAAD das sich speziell an Lehramtsanwärter richtet und die Mobilität von Interkulturalität fördern soll. Denk nicht, „Das krieg' ich eh nicht“, weil wenn du dich nicht bewirbst, dann bekommst du ganz sicher kein Stipendium. Und es lohnt sich. Man bekommt sogar eine Flugkostenpauschale die so großzügig ist, dass sie meine Abschlussreise mitfinanziert hat. Auch eine Auslandskranken-versicherung wird mit abgedeckt. Medizinisch muss man eigentlich nichts Besonderes beachten, noch gibt es keine besonderen Impfungen, die man vornehmen muss. Wie der Fortgang der Corona-Krise sein wird, kann natürlich keiner vorhersagen. Vielleicht muss man sich in Zukunft dagegen impfen lassen. Die meist gesprochene Sprache in Hongkong ist zwar Kantonesisch (nicht zu verwechseln mit dem in China gesprochenen Chinesisch/Mandarin) aber auch Englisch gehört zu den Landessprachen und die Einwohner beherrschen die Sprache so gut, dass man sich als Europäer keine Sorgen machen muss. Die Währung in HK ist der Hongkong Dollar und der Kurs beläuft sich üblicherweise auf ungefähr 1€: 8-9 HKD. Außerdem gibt es andere Steckdosen, aber es gibt dort überall Adapter zu kaufen.

Vom Flughafen kommt man bequem mit den E- oder A- Bussen in die Stadt. Das öffentliche Verkehrssystem in HK ist großartig und höchsteffizient. Am besten kommt man mit einer Octopus-Card herum, einer Chipkarte die man mit Guthaben auflädt und dann bei Nutzung der Verkehrsmittel entwerten muss. Die Schule liegt auf einem Berg, der aber auch von öffentlichen Verkehrsmitteln befahren wird.

Unterkunft

Auch dem konnte ich mich dankbarerweise entziehen aber die Auslandsleute, die ich kannte, waren in WGs untergebracht. Allgemein gibt es in HK viele Leute und wenig Platz. Selbst bei hohen Mieten kann nicht viel Wohnraum erwartet werden.

Finanzen

Wie gesagt rate ich jedem zum Bezug eines Auslandsstipendiums. Von dem, was ich mitbekommen habe, muss man für ein kleines WG-Zimmer umgerechnet um die 600-700€ zahlen, und das gilt als günstig. Für unabdingbare bürokratische Telefonate z.B. mit der Bank lege ich die Skype-App nahe, mit derer Hilfe man für wenig Geld aus dem Ausland auf das deutsche Festnetz telefonieren kann.

Leben an der Schule

Mir wurde eine Mentorin zugeteilt, die sich sehr zuverlässig um mich kümmerte und mir Informationen weiterleitete. Die Kollegen sind alle sehr offen und freundlich, was wohl mit daran liegt, dass sie im Ausland arbeiten. Die Klassen sind mit 15-20 Schülern sehr klein, was sich sehr gut für erste Lehrerfahrungen eignet. Die Schule ist technisch top ausgestattet und es mangelt hierbei an gar nichts. Die Kinder sind sehr nett und haben sehr reiche Eltern. Es gibt viele außerschulische Angebote. Ein fester Teil des Schuljahres ist die Discovery Week, bei der die SuS eine Woche lang an verschiedenen von Lehrern organisierten Fahrten in ein Land ihrer Wahl teilnehmen können. Das ist ein Highlight, bei dem auch ich teilnehmen durfte! Ich begleitete für drei Tage die fünften Klassen zu einem Erlebniscamp am Strand in einer schönen Ecke Hongkongs.

Freizeit

Hongkong-Leute sind nicht so sportbegeistert wie Deutsche, aber es gibt schon Möglichkeiten, wenn man danach sucht. Es gibt eine Webseite, Meetup, bei der man sich mit Gleichgesinnten z.B. zum Volleyball treffen kann. Außerdem gibt es verschiedene Tanzstudios, Strände und Parks zum Joggen. Ich schloss mich auch einer internationalen Kirchgemeinde an, ICA, wo ich schnell echte Freunde finden konnte. Es gab auch einem anderen Praktikanten und drei FSJler an der GSIS, die sehr nett waren. Probiert unbedingt Streetfood und geht nach Sai Kung zum Kajak fahren!

Allgemein

Ich hatte eine SIM-Karte von Birdie, das ist eine Prepaid-Karte mit ausreichend Internetguthaben um es als Hotspot für den Computer zu verwenden.

Suche dir auch Orte, an denen du zur Ruhe kommst. Hongkong kann ganz schön stressig sein. Aber es gibt auch so viel zu sehen! Viel Spaß :)