Sonnenuntergang über Montréal

Celine Müller - Erfahrungsbericht aus Montréal, Kanada

Sonnenuntergang über Montréal
Foto: Celine Müller

Celine an einem Fluss

Foto: Celine Müller

Ein Auslandssemester ist eine der besten Möglichkeiten, sich persönlich weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu gewinnen. Ich bin Celine, studiere Lehramt Französisch/Englisch und hatte das Glück, mein Auslandssemester in Montréal, Kanada, zu verbringen – eine multikulturelle Stadt, die sowohl Englisch als auch Französisch vereint und somit eine perfekte Mischung aus beiden Sprachen bietet. Aber was ich in den 4,5 Monaten wirklich mitgenommen habe, geht weit über Sprachkenntnisse hinaus.

Zu Beginn dachte ich, der größte Gewinn wäre, meine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Rückblickend weiß ich, dass das nur ein kleiner Teil der Erfahrung war. Der größte Mehrwert lag darin, mich selbst besser kennenzulernen. Ich habe gemerkt, wie wertvoll es ist, neue Menschen zu treffen – ob nur oberflächlich oder in tiefgründigen Gesprächen. In einer Stadt wie Montréal, die so multikulturell ist, wird man ständig mit neuen Perspektiven konfrontiert, die den eigenen Horizont erweitern. Am Anfang war es ungewohnt, neue Leute anzusprechen, aber genau das hat mir tolle Freundschaften eingebracht.

Während der Zeit im Ausland habe ich auch gelernt, viel mehr auf mich selbst zu hören und angefangen, Dinge alleine zu unternehmen – ein besonders tolles Erlebnis war ein Candlelight-Konzert, das ich ganz allein besucht habe. Am Anfang war es natürlich komisch, allein zu sein, aber auch irgendwie schön. Ich habe die Musik ganz anders wahrgenommen – viel intensiver – und habe festgestellt, dass man viele Dinge in Gesellschaft oft gar nicht so bewusst erlebt. Es lohnt sich also, auch mal für sich selbst loszugehen, denn allein zu sein ist nicht schlimm. Wer weiß, was man alles so erlebt.

Ich würde jedem, der ein Auslandssemester plant, empfehlen, offen für alles zu sein und die Momente zu genießen. Klar, es gibt organisatorische Hürden und der Start ist nicht immer einfach, aber am Ende zahlt es sich aus. Man wird oft herausgefordert und dazu gezwungen, über sich hinauszuwachsen – und das ist auch gut so.

Für mich war eine gute Organisation bei der Vorbereitung auf das Auslandssemester entscheidend. Ich habe frühzeitig Unterkunft, Auslandskrankenversicherung, Flugticket und die Einreiseerlaubnis geklärt. Auch die Studienstruktur an der Université de Montréal war etwas anders, daher habe ich mich rechtzeitig informiert und den Kontakt zu den Ansprechpartnern gesucht, um die Kurse abzustimmen. Ein klarer Plan hat mir geholfen, den Überblick zu behalten und nichts zu vergessen.

Celine über der Skyline Montréals bei Nacht

Foto: Celine Müller

Saint-Josephs-Oratorium in Montréal

Foto: Celine Müller

Die Informationen, die mir bei der Vorbereitung besonders geholfen haben, kamen aus verschiedenen Quellen. Neben den hilfreichen Infoveranstaltungen der UdeM per Zoom, die viele praktische Aspekte wie Wohnungssuche abdeckten, konnte ich auch von Leuten profitieren, die schon vor Ort waren. Bei der Wohnungssuche hatte ich Glück und fand mein Zimmer über eine Kanadierin, die mich auf Facebook kontaktierte.

Die meiste Zeit habe ich meine Freizeit mit einem befreundeten Pärchen und meinem Tandem-Partner, den ich über die UdeM kennengelernt habt, verbracht. Wir haben uns oft für Spieleabende oder zum Essen getroffen, was immer wieder tolle Momente beschert hat. Meine Lieblingsorte waren weniger die geografischen, sondern vielmehr die, die mit besonderen Erlebnissen und schönen Erinnerungen verknüpft sind.

Am Ende kann ich sagen, dass dieses Auslandssemester viel mehr war als nur eine Reise. Es war eine Chance, neue Seiten an mir selbst zu entdecken und zu wachsen. Die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, werde ich nie vergessen. Es war eine der wertvollsten Zeiten meines Lebens.